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Wie schmeckt Bio-Dünger, Herr Mick?

Im Interview spricht Torsten Mick, Mitbegründer von Kleepura, über die Kunst des Bio-Düngens und den richtigen Schwung aus dem Handgelenk.

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Torsten Mick, Mitgründer und Geschäftsführer der Grünerdüngen GmbH. Der Agrarwirt kümmert sich um Vertrieb und Logistik.
Torsten Mick, Mitgründer und Geschäftsführer der Grünerdüngen GmbH. Der Agrarwirt kümmert sich um Vertrieb und Logistik. © Thomas Kretschel

Herr Mick, Sie betonen immer, dass die Kunden die Düngestäbchen auch locker einmal kosten können. Wie schmecken die denn?

Etwas herb. Es erinnert entfernt an Spinat oder Grünen Tee. Zugegeben, ein geschmackliches Highlight sind sie jetzt nicht. Was wir aber zeigen wollen ist: Die Stäbchen sind unbedenklich. Für die Pflanzen, das Bodenleben und für uns.

Also sollten wir Kleepura dann doch lieber in die Erde stecken anstatt in den Mund?

Richtig, es ist ja als Ernährung für die Pflanzen gedacht, als Müsli fürs Grün. In den Boden stecken müssen sie die Stäbchen übrigens nicht. Das wäre zu aufwendig. Einfach locker aus der Hand streuen und dann flach in den Boden einharken. Die genauen Mengenangaben stehen auf der Rückseite jeder Packung.

Warum sagen Sie denn, dass Ihr Produkt der erste wirkliche Bio-Dünger ist? Im Baumarkt gibt es Tüten der Konkurrenz und da steht auch „bio“ drauf.

Anders als bei Lebensmitteln oder Saatgut ist das Verwenden der Begriffe „ökologisch“ oder „bio“ bei Düngemitteln nicht geschützt. Da steht also bio, obwohl in bisherigen Produkten vor allem organische Reststoffe aus der Lebensmittelverarbeitung Verwendung finden. Das können Tierknochenmehle, Hornspäne oder auch Reste aus der Bier- oder Penicillin-Herstellung sein. Bei uns ist aber wirklich nur Bio-Klee drin. Das macht uns besonders.

Sie sind Agrarwirt, haben einen Bio-Dünger entwickelt. Bei Ihnen geht doch keine Pflanze ein, oder?

Das Wissen, damit das nicht passiert, habe ich durchaus. Allerdings ist das ja nicht das einzige Kriterium. Regelmäßiges Gießen bei Zimmerpflanzen wäre zum Beispiel wichtig. Ich gebe zu, das scheitert manchmal an der Zeit. In unserem Büro grünt es deshalb eher weniger.

Vielleicht liegen Ihnen einfach auch Zimmerpflanzen nicht. Auf den Feldern wächst Ihr Klee ganz ordentlich ...

… auf jeden Fall. Das Schöne am Klee ist ja auch, dass wir ihn mehrfach pro Jahr auf den Feldern ernten können.

Wie sieht es mit Balkonpflanzen aus? Haben Sie da einen grünen Daumen?

Ja, das funktioniert sehr gut. Im vergangenen Jahr haben wir Testläufe mit Basilikum und Tomaten gemacht, ihn in mehrere Pflanzkästen gesetzt und mit unserem Dünger versehen. Alles wuchs recht üppig. Unser Bedarf an Basilikum und Tomaten war dann auch über Wochen mehr als gesichert.

Das Interview führte Jana Mundus.

Der Elevator-Pitch

Skurriler geht's kaum. 50 Sekunden im Fahrstuhl aufwärts, es bleiben genau elf Stockwerke Zeit, eine wichtige Erfindung oder Idee vorzustellen. Wir haben es gefilmt. Dann öffnet sich die Fahrstuhltür, und nichts geht mehr. Schnitt, aus. Der Elevator-Pitch mit den Erfindern ist hier im Video zu sehen. Seinen Ursprung hat das Ganze darin: Erst mal muss man eine richtig gute Idee haben, und dann zufällig eine wichtige Person im Fahrstuhl treffen. Es bleibt genau diese Zeit, um von der Idee oder dem Produkt zu überzeugen. Kommt der Fahrstuhl an, verabredet man sich auf einen Termin oder sieht sich zu diesem Thema halt nie wieder.