Wirtschaft
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120 Euro für zehn Schutzmasken

Der schwäbische Textilhersteller Trigema stellt in der Corona-Krise Atemschutzmasken her - und verkauft die Produkte zu happigen Preisen.

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Mundschutz-Masken liegen beim Bekleidungshersteller Trigema in einem Produktionssaal. Der schwäbische Bekleidungshersteller hat wegen der Corona-Pandemie seine Produktion auf Mund- und Nasenschutz-Masken teilweise umgestellt.
Mundschutz-Masken liegen beim Bekleidungshersteller Trigema in einem Produktionssaal. Der schwäbische Bekleidungshersteller hat wegen der Corona-Pandemie seine Produktion auf Mund- und Nasenschutz-Masken teilweise umgestellt. © Trigema/dpa (Archiv)

Trigema ist eines der Unternehmen, das sich inmitten der Coronavirus-Krise dazu entschieden hat, Atemschutzmasken zu produzieren. Deshalb lässt Firmenchef Wolfgang Grupp seine 1.200 Mitarbeiter seit Mitte März eben solche von Hand nähen. Bis zu 35.000 Masken schaffen sie pro Tag. Eine Million Aufträge schiebe er vor sich her, sagt Grupp in einem Bericht der "Welt". Am 15. April gingen etwa die Aufträge vom 28. März in den Versand.

Die Preise sind für ein nicht auf die Produktion spezialisiertes Unternehmen allerdings happig. 120 Euro für nur zehn Stück des sogenannten „Behelfs-Mundschutzes“ ruft Trigema auf. Dabei verfügen Konkurrenzprodukte des amerikanischen Untermehmens 3M beispielsweise sogar über einen N95-Filter und genügen demnach medizinischen Ansprüchen.

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Die Trigema-Masken halten mit der niedrigsten Schutzklasse kaum Partikel und Viren ab. Das gibt Trigema auch offen zu. Die Maske biete „nur für Dritte eine gewisse Schutzfunktion vor größeren Tröpfchen des Trägers“. Und trotzdem sind die Masken zwanzig Mal so teuer wie das US-Pendant zu Normalzeiten.

Firmenchef Grupp verteidigt sich und macht darauf aufmerksam, dass fünf Arbeitsgänge erforderlich seien – vom Stoffschneiden bis zum Verpacken. Deshalb sei der Preis für ihn angemessen, wenn die Löhne und Sonderausgaben gedeckt seien. „Ich habe gerne geholfen, aber ich kann die Masken nicht verschenken", sagt Grupp.

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Der Preis müsse entsprechend hoch sein, damit der Familienbetrieb durch die Coronavirus-Krise nicht bankrott gehe. Dazu sei auch gesagt: Tatsächlich werden die Atemschutzmasken mit steigender Ordergröße deutlich günstiger. Bis zu sechs Euro ab 1.000 Stück.

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