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17-Jähriger verursacht tödlichen Großbrand

Löbau - Ein 17-Jähriger hat den tödlichen Brand in der Neujahrsnacht in Löbau mit einer Silvesterrakete ausgelöst. Der Jugendliche gestand, die Rakete absichtlich von außen in das Gebäude geschossen zu haben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag in Görlitz mit.

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Löbau - Ein 17-Jähriger hat den tödlichen Brand in der Neujahrsnacht in Löbau mit einer Silvesterrakete ausgelöst. Der Jugendliche gestand, die Rakete absichtlich von außen in das Gebäude geschossen zu haben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag in Görlitz mit. Dort lagernde Schaumstoffreste fingen sofort Feuer, nur Sekunden später stand die gesamte Halle in Flammen. In dem Feuer kam ein Mensch ums Leben - aller Wahrscheinlichkeit nach ein 15 Jahre altes Mädchen. Die Gymnasiastin wird seit dem Brand vermisst.

Eltern und Freunde der 15-Jährigen quält unterdessen weiterhin die Ungewissheit, ob es sich bei der gefundenen Leiche tatsächlich um die Gymnasiastin handelt. Die Obduktion gestalte sich sehr schwierig, weil der aus den Trümmern der niedergebrannten Halle geborgenen weibliche Torso völlig verbrannt sei, hieß es. Für die Polizei gibt es allerdings kaum noch einen Zweifel an der Identität. Bis auf das Mädchen wird keiner der 30 Gäste bei der Silvesterparty des Löbauer Skater-Vereins vermisst.

Nach der Befragung von Zeugen halten es die Ermittler für möglich, dass die 15-Jährige schon aus dem lichterloh brennenden Gebäude entkommen war, dann aber noch einmal zurückging, um nach fehlenden Freunden zu suchen.

Der 17-Jährige habe in seiner Aussage beteuert, sich keine Gedanken über die Folgen seiner Tat gemacht zu haben. Gegen ihn werde wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Brandstiftung ermittelt, teilten die Ermittler mit. Dafür drohten bis zu fünf Jahren Haft. Der Jugendliche sei aber auf freiem Fuß, da weder Flucht- noch Verdunklungsgefahr bestehe. Gleichzeitig ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft, ob der 17-Jährige tatsächlich alleine für den Brand verantwortlich ist.

Am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau haben die Lehrer versucht, das Geschehene mit den Mitschülern der 15-Jährigen aufzuarbeiten. „Dass wir unsere Schüler aufgefangen haben, halte ich für ganz normal“, sagte Schulleiter Dietmar Stephan. Bis der Tod der Jugendlichen endgültig bestätigt sei, werde aber niemand an der Schule die Hoffnung aufgeben, betonte er. (dpa)