Leipzig. Wegen versuchten Mordes an einem Polizisten steht seit Montag ein 25-jähriger Mann vor dem Landgericht Leipzig. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im vergangenen September auf der Flucht im Drogenrausch einen Polizisten angefahren und lebensbedrohlich verletzt zu haben. Der Beamte erlitt zahlreiche Knochenbrüche und ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, sein linkes Knie wurde zertrümmert. Der Polizist leide noch immer unter den Folgen.
Der 25-Jährige stand laut Anklage unter dem Einfluss synthetischer Drogen. In diesem Zustand war er auf Diebestour in ein Gewerbegebiet in Espenhain (Landkreis Leipzig) gegangen, um Kupferfallrohre und -kabel zu stehlen. Seine Beute wollte er im Auto abtransportieren. Allerdings wurde eine Streife auf ihn aufmerksam, weil das Auto keine gültigen Kennzeichen besaß. Als die Polizisten ihn kontrollieren wollten, gab er Gas.
Der Mann raste mit Tempo 180 über die Bundesstraße 95. Auch als die Polizei mit einem zweiten Streifenwagen eine Straßensperre errichtete, stoppte er nicht, sondern hielt mit hoher Geschwindigkeit auf das Polizeiauto zu. Er erfasste den 34 Jahre alten Beamten, der von der Wucht des Aufpralls hinter die Leitplanken geschleudert wurde. Kurz darauf wurde der 25-Jährige gestellt.
Der Verteidiger Malte Heise kündigte an, dass sich der 25-Jährige am nächsten Verhandlungstag äußern wolle. Der Prozess wird am 19. März fortgesetzt. (dpa)