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3.200 Euro Bonus für Daimler-Belegschaft - Neues Berechnungssystem

Zehntausende Tarifmitarbeiter bei Daimler bekommen Ende April einen zusätzlichen Geldsegen auf ihr Konto - es ist die dritthöchste Prämie seit 1997. Künftig gibt es eine klare Rechenformel für den Bonus: Die Schwaben trimmen dabei auch die Belohnung auf mehr Renditedenken.

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Hannover/Stuttgart. Rund 130.000 Tarifbeschäftigte beim Autobauer Daimler dürfen sich diesmal über 3.200 Euro Erfolgsbonus freuen. Das Geld fließt mit dem Aprilgehalt als Ergebnisbeteiligung für das vergangene Jahr, wie der Dax-Konzern am Freitag in Stuttgart mitteilte. Es handele sich um die dritthöchste Prämie seit Einführung der Belohnung im Jahr 1997. Vor einem Jahr hatte Daimler mit 4.100 Euro rückwirkend für sein Rekordjahr 2011 auch die Tarifbeschäftigten mit dem bisherigen Bestwert belohnt. 2007 hatten die Schwaben mit 3.750 Euro den rückblickend zweithöchsten Wert seit 1997 gewährt.

Der Autobauer kündigte an, das System seiner Bonusberechnung umzustellen und mit einer klaren Formel transparenter zu machen. Die Umstellung greife von der Zahlung im nächsten Jahr an. Bisher gab es keine eindeutigen Regeln für die Festlegung - auch, weil zum Thema eine Betriebsvereinbarung fehlte, die jetzt festgezurrt ist. Nun gelte nicht mehr das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) als grobe Orientierung. Vielmehr formten künftig das Ebit und zusätzlich die erreichte operative Umsatzrendite eine eindeutige Berechnungsbasis, sagte ein Sprecher. Es gebe dann keinen Interpretationsspielraum mehr.

Daimlers Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm ließ erklären: „Durch die Umsatzrendite als zusätzlichen Maßstab entstehen zwar neue Risiken, aber auch neue Chancen.“ Die besagte Kenngröße gibt an, wie viel Geld in Relation zum erzielten Umsatz tatsächlich hängenbleibt. Sie erlaubt also eine Einschätzung, wie profitabel Daimler ist. Genau dort fährt Daimler der Konkurrenz bei BMW und Audi hinterher. Ein von Daimler-Chef Dieter Zetsche im Herbst 2012 aufgelegtes Sparprogramm in Milliardenhöhe soll gegensteuern und mehr Renditedenken fördern. (dpa)