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3.340 Runden für Lebenszeit gedreht

Ob in der Babytrage, im Rollstuhl oder auf vier Pfoten: 340 Läufer haben sich für die gute Sache aufgemacht. Am Ende laufen sogar die Sanitäter mit.

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Nach einem verregneten Start zum Spendenlauf in Leisnig konnten die Teilnehmer, darunter viele junge Leute, weitgehend trocken ihre Runden absolvieren.
Nach einem verregneten Start zum Spendenlauf in Leisnig konnten die Teilnehmer, darunter viele junge Leute, weitgehend trocken ihre Runden absolvieren. © Dietmar Thomas

Von Rassmus Wittrin

Leisnig. Bei Spendenläufen engagieren sich unterschiedliche Menschen. Das war auch wieder am Sonnabend beim Spendenlauf in Leisnig so, wie Mitorganisatorin Jule Flohr erzählt: Sie spricht von einem älteren Ehepaar, bei dem die Frau ihren Mann im Rollstuhl geschoben hat, von einer jungen Mutter, deren Kind nach zehn Runden in der Babytrage eingeschlafen ist, von Eltern mit Kinderwagen und von Pudel Basti, der treu jedes Jahr mit seinem Frauchen zum Spendenlauf kommt und Runden läuft. Und ja, auch Bastis Runden werden mitgezählt, sagt Jule Flohr lächelnd.

Die älteste Teilnehmerin war 92 Jahre alt, der jüngste „lief“ noch in der Tragetasche mit. Insgesamt 340 Läuferinnen und Läufer nahmen teil. Das sind zwar einige weniger als 2018. „Trotzdem sind wir zufrieden“, sagt Diana Fischer, die Vorsitzende des Vereins Lebenszeit. Der Verein betreibt als Hauptgesellschafter das Hospiz Lebenszeit am Leisniger Hasenberg.

Die meisten Teilnehmer stellten laut Diana Fischer die beiden örtlichen Schulen. Weitere Gruppen kamen unter anderem aus der Belegschaft der Tischlerei Schreppel, der Ergotherapie Jacqueline Hagen und der VR-Bank Leisnig. Auch aus der Helios-Klinik kam ein Läuferteam. Pro gelaufener Runde wird das Krankenhaus nun einen gewissen Beitrag auf das Spendenkonto überweisen. „Deshalb können wir auch frühestens in zwei Wochen sagen, wie viel Geld am Sonnabend tatsächlich erlaufen worden sind“, so die Vereinsvorsitzend. Insgesamt absolvierten die Läufer 3 340 Runden.

Das gesammelte Geld geht an das Hospiz Lebenszeit in Leisnig. Um das betreiben zu können, muss jedes Jahr ein hoher fünfstelliger Betrag als Eigenanteil vom Verein aufgebracht werden. Zum sechsten Mal hilft dabei der Lauf. Zum ersten Mal gab es in der Woche davor ein Konzert mit klassischer Gesangsmusik. „Das hatten uns die Künstler geschenkt, und wir wollten noch mehr Liebhaber dieser Musik an diesem Genuss teilhaben lassen“, so Diana Fischer. Wie sie sagt, sind an diesem Nachmittag 557 Euro Spenden für das Hospiz eingenommen worden.

Doch zurück zum Lauf am Sonnabend. Bei dem sind Klaus und Gudrun Bodschwinna aus dem Leisniger Ortsteil Clennen zum dritten Mal dabei. Zur Unterstützung benutzen sie Nordic-Walking-Stöcke. „Damit läuft es sich besser im Alter“, lacht Gudrun Bodschwinna. Sie nehmen an dem Spendenlauf teil, „um was Gutes zu tun“, wie ihr Mann sagt.

Claudia Mehner und Jens Lange laufen zusammen mit ihren Töchtern Sally und Lara mit, um einen „guten Zweck“ zu unterstützen. Alle vier schafften jeweils zehn Runden. Und als Patin des Vereins und dessen Hospiz-Projektes war sogar CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann am Start. Gegen Ende, als auf der Strecke nur noch vereinzelt Läufer unterwegs waren, machten noch zwei Rettungssanitäter mit. „Als Geste“, sagt Sanitäterin Lea Gasteiger aus Leisnig. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Falco Kunze absolvierte sie vier Runden. (mit DA/sig)