Görlitz
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37 Menschen sterben bei Verkehrsunfällen

Obwohl die Zahl der Unfälle in der Oberlausitz zurückging, steigt die der Verkehrstoten. Die Polizei will mehr kontrollieren.

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Symbolbild.
Symbolbild. © Matthias Weber

Weniger Unfälle, aber mehr Verkehrstote – das ist die Bilanz für das vergangene Jahr, die jetzt die Polizei in den Landkreisen Görlitz und Bautzen zog. Knallte es 2017 noch rund 16.600 Mal in der Oberlausitz, ging die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr auf 15.642 zurück. Vor zehn Jahren waren es nach Angaben der Polizei sogar noch 2.000 Unfälle mehr.

Jedoch stieg sowohl die Zahl der Verletzten als auch der Verkehrstoten an. 37 Menschen starben auf den Straßen in den beiden Landkreisen, 2017 waren es nur 22. Unter den Verkehrstoten zählten die Beamten neun Radfahrer, ein Motorradfahrer und 19 Senioren. 576 Personen erlitten schwere und 1.875 Verkehrsteilnehmer leichte Verletzungen. Im Durchschnitt nahmen die Beamten der Polizeidirektion Görlitz 43 Verkehrsunfälle am Tag auf. 

Klaus Hecht, Leiter des Führungsstabes der Görlitzer Polizeidirektion kündigte ein weiteres gezieltes Vorgehen an, um Verkehrsunfälle einzudämmen, vor allem solche mit Schwerverletzten oder gar Todesopfern. Vor allem die Kontrolle der Zweiradfahrer steht im Mittelpunkt der Aktivitäten der Polizei. Denn zehn der 37 Tote waren Rad- und Motorradfahrer. Radfahrer waren an 668 Unfällen beteiligt, bei 528 Unfällen davon verletzten sie sich. „Im Mai beteiligt sich die Polizeidirektion Görlitz beispielsweise an den sachsenweiten Kontrollen von Rad- und Motorradfahrern“, kündigt Polizeisprecher Torsten Jahn an.

Hauptunfallursache bei den Unfällen mit Verletzten waren nach Angaben der Polizei Vorfahrtsfehler. Sie gaben bei jedem fünften Unfall den Ausschlag. Danach rangieren zu geringer Abstand (13 Prozent), nicht angepasste Geschwindigkeit (11 Prozent) sowie Fehler beim Abbiegen (9), Fahren unter Einfluss von Alkohol (6) und falsches Überholen (3).

Junge Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren halten oftmals zu wenig Abstand zum vor ihnen fahrenden Auto oder sind einfach zu schnell unterwegs. Allein in dieser Altersgruppe waren drei Verkehrstote zu beklagen, 55 Schwerverletzte und 219 Leichtverletzte. Junge Fahrer waren an knapp 2.000 Verkehrsunfällen beteiligt, also an jedem achten.

Häufiger als die Jungen sind aber die Senioren an schweren Unfällen beteiligt. Über 65 Jahre alt waren 19 Verkehrstote, 151 Schwerverletzte und 281 Leichtverletzte bei insgesamt 3 811 Verkehrsunfällen. Älteren unterlaufen, wenn es kracht, häufig Vorfahrtsfehler, sie biegen falsch ab oder halten ebenso unzureichend Abstand.

Vergleichsweise klein ist der Anteil der Unfälle, an denen Kinder bis 14 Jahre beteiligt sind. 131 solcher Ereignisse gab es im vergangenen Jahr in der Oberlausitz, bei 112 Unfällen zogen sich Kinder Verletzungen zu.

Nicht jeder Unfallfahrer steht zu seiner Verantwortung. Die Polizeibeamten nahmen 3.215 Verkehrsunfälle mit Unfallflucht auf, 43 Prozent dieser Unfälle konnten aufgeklärt werden. 

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