Bautzen
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4.400 Rucksäcke sind unterwegs nach Tansania

Spender aus dem Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz statten Kinder im Partnerbezirk Meru für den Schulstart aus. Dabei wurde ein neuer Rekord erreicht.

Von Carmen Schumann
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Der frühere Superintendent Reinhard Pappai (l.) und Spediteur Steffen Pietzsch verluden am Freitag die gespendeten 4.400 Rucksäcke für Tansania.
Der frühere Superintendent Reinhard Pappai (l.) und Spediteur Steffen Pietzsch verluden am Freitag die gespendeten 4.400 Rucksäcke für Tansania. © Carmen Schumann

Bautzen. 16 Euro-Paletten mit jeweils 28 Bananenkisten müssen auf den Lkw gehievt werden. Mithilfe eines Hubwagens geht die Arbeit flott voran. In den Kisten befinden sich jedoch keine Südfrüchte, sondern summa summarum 4.400 blaue Rucksäcke. Sie sind für Schulanfänger in Afrika bestimmt. Genauer gesagt, für Mädchen und Jungen aus dem Partnerbezirk Meru des Kirchenbezirks Bautzen-Kamenz. Bereits zum 15. Mal gehen diese Spenden nun schon aus der Oberlausitz auf die Reise in den Süden. Die Rucksäcke enthalten alles, was ein afrikanisches Kind für den Schultag benötigt: Tasse und Teller, Löffel und Handtuch, sowie diverse Schulmaterialien. Für Menschen in Europa sind das Pfennigartikel, für die Kinder in Afrika jedoch kleine Kostbarkeiten. In der Regel begleitet der blaue Schulrucksack die Kinder durch ihr gesamtes Schülerleben.

Dieses Jahr konnte mit der Zahl der Rucksäcke nochmals eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. Waren es 2019 noch 4.310 Rucksäcke, sind es diesmal 90 Stück mehr. Möglich wurde das unter anderem dadurch, dass Menschen aus der Region nicht nur je zehn Euro für einen Rucksack spendeten, sondern dass weitere Geldspenden eingingen. Davon konnten Katrin Pilz von der Bautzener Superintendentur, die die Aktion koordiniert, und ihre Helfer 1.266 Rucksäcke packen. Die übrigen Rucksäcke wurden in den Gemeinden des Kirchenbezirks, aber auch in Schulen und Kindergärten gepackt.

16 Paletten voller Bananenkisten

Katrin Pilz freut sich sehr, dass nicht nur kirchlich gebundene Einrichtungen, sondern auch staatliche Schulen und Kindergärten an der Aktion teilnahmen. Neben den 30 Kirchgemeinden des Kirchenbezirks beteiligten sich auch zahlreiche Privatleute, der Evangelische Kindergarten sowie die Sorbische Grundschule, die Montessori-Grundschule, die Grundschulen Radibor und Frankenthal und erstmals auch die Grundschule Demitz-Thumitz. In den ersten Tagen des neuen Jahres wurden die Bananenkisten von den Spendern in eine Lagerhalle nach Schmochtitz gebracht. Katrin Pilz, der frühere Superintendent Reinhard Pappai und weitere 16 Helfer stellten an drei Tagen die Fracht zusammen.

Am Freitag fuhr Steffen Pietzsch von der Spedition Express Driver aus Dresden mit seinem Lkw vor. Er brachte die 16 Paletten zum Flughafen Dresden-Klotzsche, wo sie gewogen und durch den Zoll abgefertigt werden. Anschließend wird die Ladung per Frachtflugzeug nach Frankfurt/Main gebracht, wo sie am kommenden Freitag auf die Reise zum Kilimandscharo-Airport geht. Zum Glück befindet sich der Kirchenbezirk Meru in der Nähe dieses Flughafens, sodass die Bananenkisten mit einfachen Transportern an ihren Bestimmungsort gebracht werden können.

Wie Katrin Pilz berichtet, hatte Zakayo Pallangyo, der Superintendent des Partner-Kirchenbezirks, vorigen Sommer die Oberlausitz besucht. Unter anderem erzählte er im evangelischen Kindergarten sowie in der Sorbischen Grundschule und der Montessori-Grundschule von den Zuständen in seiner Heimat. Das Schlimmste sei die große Trockenheit. Mehrfach seien die Regenzeiten ausgeblieben, wodurch die Ernten mager ausfallen. Deshalb sei die zusätzliche Spendenhilfe aus der Oberlausitz umso wertvoller. Dadurch kann den Schulkindern wenigstens eine warme Mahlzeit am Tag gesichert werden.