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50 Interessenten für 18 Wohnungen

Die Wohnungsgenossenschaft Raschelberg baut ein neues Mehrfamilienhaus in Freital. Das klappt besser als eigentlich geplant.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Carina Brestrich

Freital. Manchmal geht es auf dem Bau eben doch schneller als gedacht. In Niederhäslich etwa. Dort hat die Freitaler Wohnungsgenossenschaft „Am Raschelberg“ jetzt Richtfest für ihr neues Mehrfamilienhaus an der Niederhäslicher Straße gefeiert. Doch ein Nagel wurde bei der Feierlichkeit vor Kurzem nicht ins Gebälk geschlagen. Die Arbeiten kommen so gut voran, dass das Dach bereits geschlossen und die Fassade teils schon hergerichtet ist. „Wir haben etwa drei Wochen Vorsprung“, sagt Vorstand Rainer Seidel. Seidel hatte damit nicht gerechnet. Denn am Hang gelegen ist das Baugrundstück nicht ohne Herausforderungen. „Über den Hang verteilt gibt es mehrere wasserführende Schichten“, erklärt er. Die Baugrube aber sei entgegen der Erwartungen seit Beginn der Arbeiten im März immer trocken geblieben. Auch größere Felsen kamen den Bauarbeitern nicht in die Quere. „Wir haben ursprünglich mit größeren Schwierigkeiten gerechnet und dementsprechend auch mehr Zeit einkalkuliert“, sagt er.

Rund 3,4 Millionen Euro investiert die WG Raschelberg in den ersten Neubau in ihrer 21-jährigen Geschichte. Damit entstehen insgesamt 18 Wohnungen, darunter sechs Drei-Raum-Wohnungen mit jeweils 80 Quadratmetern und zwölf Vier-Raum-Wohnungen mit je 96 Quadratmetern. Die Wohnungen sind mit Balkonen ausgestattet. Die Apartments im Erdgeschoss sind über eine Terrasse separat zugänglich. Damit eignen sie sich auch für Menschen mit Handicap. „Wir bauen ohne Türschwellen, sodass man zum Beispiel mit einem Rollator problemlos durch die Wohnung kann. Auch die Duschen werden ebenerdig sein“, sagt Rainer Seidel.

Mit dem Neubau geht die Wohnungsgenossenschaft, zu deren Bestand 874 Wohnungen gehören, nicht nur einen wichtigen Schritt für sich. Sie bedient auch den aktuellen Bedarf nach großen Wohnungen in Freital. Bei der Planung stand jedoch nicht nur die Größe der Wohnungen im Vordergrund, sondern auch die Ausstattung, erklärt Rainer Seidel. Diese solle sich vor allem an den Bedürfnissen der Mieter orientieren. So gibt es in den Drei-Raum-Wohnungen zusätzlich einen Abstellraum, der sich als begehbarer Kleiderschrank nutzen lässt. Die Vier-Raum-Wohnungen sind mit einem Gäste-WC ausgestattet. Zu jeder Wohnung gehört ein Garagenplatz fürs Auto. Und auch in Sachen Energieeffizienz kann der Neubau punkten. Denn geheizt wird über ein Blockheizkraftwerk, das als Nebenprodukt auch Strom erzeugt. „Wir planen ein sogenanntes Mieterstrommodell“, sagt Seidel. Die Mieter erhalten dann den selbst erzeugten Strom günstiger als zum Marktpreis.

Läuft es weiterhin so gut, kann vor dem Winter noch der Außenputz dran. Im Januar dann soll die Auswahl der Mieter beginnen. 50 Interessenten haben sich bereits gemeldet. Mit einer Kaltmiete zwischen acht und neun Euro pro Quadratmeter müssen sie rechnen. Wann genau die Wohnungen bezugsfertig sind, dazu will sich die Genossenschaft allerdings noch nicht festlegen. Zuvor sollen auf jeden Fall noch die Außenanlagen fertig gestaltet werden. „Wir wollen nicht, dass unsere Mieter über Paletten oder aufgeschüttete Wege in ihre neuen Wohnungen müssen“, sagt Seidel.