Pirna
Merken

52 Denkmäler mit Fördermitteln saniert

Das Geld reichte nicht für alle Antragsteller. In einem Fall wird ein Denkmal umgesiedelt.

Von Gunnar Klehm
 2 Min.
Teilen
Folgen
Teil für Teil trugen im Sommer Kay Arnswald (r.), Enrico Sauer (vorn) und Markus Dachsel die historische Scheune in Bärenstein ab.
Teil für Teil trugen im Sommer Kay Arnswald (r.), Enrico Sauer (vorn) und Markus Dachsel die historische Scheune in Bärenstein ab. © Foto: Egbert Kamprath

Dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurde 2019 die Sanierung von 52 Bau- und Kulturdenkmälern finanziell gefördert. Zuwendungen erhielten 28 private Eigentümer, zehn Unternehmen, sieben kirchliche, vier kommunale und drei Vereins-Objekte. Die Zuschüsse je Objekt lagen zwischen 700 Euro und 55.000 Euro, teilt das Landratsamt mit.

Als Berechnungsgrundlage dienten dabei die denkmalbedingten Mehraufwendungen, die über die sowieso anfallenden Kosten bei jedweder Sanierung anfallen. In der Regel wurde dieser Mehraufwand mit einem Fördersatz von 55 Prozent bezuschusst. 

Davon profitierten beispielsweise die Besitzer eines Umgebindehauses in Krippen oder eines Wohnstallhauses in Krumhermsdorf. Zuschüsse für Denkmalschutz gab es auch für die grundhaften Sanierungen der beiden ehemaligen Schulgebäude in Cotta A, die  Denkmalhalle in Freital-Döhlen, die Innensanierung mit gleichzeitigem barrierefreien Umbau der Kirche in Kreischa, sowie für Restaurierungsarbeiten im ehemaligen Gasthof „Zum Erbgericht“. In Bad Gottleuba konnten so die Sandsteinskulpturen „Vier Jahreszeiten“ wieder aufgestellt werden. 

Eine ganz spezielle Förderung gab es in Bärenstein. Dort ging es um die Sicherung eines Baudenkmals, eine Scheune aus dem 18. Jahrhundert. Die gilt als Relikt der Volksbauweise und letzte ihrer Art. Nach vollständiger Dokumentation wurde sie fachgerecht demontiert und  zwischengelagert. In Wilsdruff ist ein Freilichtmuseum geplant, in dem die Scheune später einmal originalgetreu wieder aufgebaut und Teil der Ausstellung werden soll.

Es hätten sogar noch mehr Bauvorhaben an Denkmalen sein können, die es verdient hätten, gefördert zu werden. Denn insgesamt wurden 76 Förderanträge eingereicht. Das gab das zur Verfügung stehende Geld aber nicht her. 

Gespeist wird das Budget unter anderem aus dem Förderprogramm „Landesmittel Denkmalpflege“, aber auch aus „LEADER-2014“, das „Sonderprogramm für die Pflege und Erhaltung von Umgebinde– und Fachwerkhäusern“, durch die „Stiftung zur Erhaltung kirchlicher Baudenkmäler“, die „Ostdeutsche Sparkassenstiftung“ und die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“. 

Vom Landkreis wurden 2019 rund 830.000 Euro des Förderbudgets bewirtschaftet. Damit wurden Gesamtinvestitionen an Denkmalobjekten von 3,6 Millionen Euro umgesetzt.

Landkreis hat 8.000 Denkmale

Der Landkreis verfügt über mehr als 8.000 Bauwerke, die Kulturdenkmale im Sinne des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes sind. 

Eigentümer und Besitzer haben Denkmale pfleglich zu behandeln, im Rahmen des Zumutbaren denkmalgerecht zu erhalten und vor Gefährdung zu schützen. 

Jegliche Investition in die Instandsetzung oder die Pflege von Denkmälern hängt von der Entscheidung des Eigentümers ab.

Mit Wirkung vom 31. August 2019 trat die neue Richtlinie Denkmalförderung in Kraft, die die seit Februar 2009 gültige Denkmalschutzförderungsverordnung ersetzt. Damit wurde ein geänderter Regelfördersatz von 50 % der förderfähigen Mehrkosten eingeführt.

Bedeutsame Förderobjekte werden nunmehr mit einer Denkmal-Plakette gekennzeichnet. Damit soll auf die sächsische Denkmalförderpolitik und die reiche Denkmallandschaft hingewiesen werden. 

1 / 5

Noch mehr Nachrichten aus Pirna, Freital, Dippoldiswalde und Sebnitz.