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65 Wartburg-Sportwagen Typ HT 300 

Der letzte offene Pkw, der in der DDR hergestellt wurde, erfreut sich nach einem guten halben Jahrhundert neuer Beliebtheit.

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Auf dem Gelände vom Sunshine Park in Groß Särchen passte kaum noch eine Hand zwischen die 65 dort dicht an dicht platzierten Wartburgs HT 300.
Auf dem Gelände vom Sunshine Park in Groß Särchen passte kaum noch eine Hand zwischen die 65 dort dicht an dicht platzierten Wartburgs HT 300. © Foto: Elvira Hantschke

Von Elvira Hantschke

Groß Särchen. Am vergangenen Wochenende fand auf dem Gelände des Sunshine Parks in Groß Särchen am Knappensee ein Treffen der HT-300-Fahrer mit Ihren automobilen Schönheiten statt. Es war die seit Anbeginn dieser Treffen anno 1999 mittlerweile 8. Sternfahrt. 65 Fahrzeuge wurden diesmal gezählt.

Bereits am Freitag trafen die ersten HT-Besitzer im Sunshine Park am Knappensee ein. Zum dritten Mal war die Familie Gläßer für dieses rein private Treffen, welches aller zwei Jahre stattfindet, der Gastgeber. Das freut besonders Jürgen Haink, der im Vorfeld persönlich per Briefanschreiben 236 Einladungen verschickt hatte. Für sein Engagement, seine positive Besessenheit seinen Fleiß und seine Disziplin, mit der er das HT-Register und die Kontakte pflegt, wurde Jürgen Haink von Hartmut Hinze, der ebenfalls mit im Organisationsteam aktiv ist, geehrt und stellte dabei fest, dass der Wartburg HT immer Beachtung und Freunde findet und dass dieses Treffen am Knappensee mittlerweile in der Wartburgszene auch in Eisenach angekommen ist.

Selbst ein Schweizer war dabei

Die weiteste Anreise hatte Josef Kleger aus der Schweiz aus Wattwill. Er erwarb seinen Wartburg in Thüringen, als er nach der Wende in Deutschland tätig war. Thomas Wischke reiste aus der Hansestadt Hamburg und Rüdiger Tänzer aus der Hansestadt Wismar an. Auch der ehemalige Abteilungsleiter in der Erzeugniskonstruktion, Horst Tilp, und der ehemalige Eisenacher Betriebsleiter aus der DDR-Zeit bis nach der Wende, Horst Mohaupt, waren bei Treffen als gefeierte Gäste anwesend. Letzterer hatte sein Buch dabei: „Von Gläser bis zum Karosseriewerk Dresden“. Gern wurden die Bücher mit Widmungen von beiden Herren signiert.

Wiedersehen in zwei Jahren

Zur gemeinsamen Ausfahrt am Sonnabend hin zur Krabatmühle in Schwarzkollm fanden beide Gäste ihre Mitfahrgelegenheit in einem der hier versammelten Wartburg-HT-Modelle. Auf der großen Wiese vor der Krabatmühle stellten sich dann alle Fahrzeuge hübsch zurecht. Drinnen gab es leckere Buttermilchplinsen. Wer gern etwas mehr zu diesem besonderen Ort erfahren wollte, konnte an einer der spontanen Führungen von Jürgen Haink teilnehmen. Er war als Ingenieur maßgeblich am Aufbau der Krabatmühle beteiligt.

Nach dem gemütlichen Ausklang am Sonntag und einem gemeinsamen Frühstück freuen sich nun die HT-Fahrer auf das nächste Typentreffen, welches in zwei Jahren, also 2021, stattfinden wird – wieder am Knappensee in Groß Särchen.

P.S.: Es gab (fast) keinerlei Zwischenfälle; nur ein Rostocker hatte eine Reifenpanne. Da konnte Dirk Halla, Kfz.-Meister aus Koblenz, spontan helfen.

Wartburg HT 300 – Der Hardtop-Wartburg (992 ccm / 45 PS / 122 km/h) wurde von 1965-1967 in 709 Exemplaren (davon 106 mit 311er-Fahrwerk, 541 mit 312-Unterbau) gefertigt. Zusammengebaut / Montiert wurde er hauptsächlich im VEB Karosseriewerk Dresden; der Stammwerks-Sitz war jedoch das thüringische Eisenach.