Berggießhübel. In einem voll beladenen Kühllaster sind bei einer Kontrolle auf der Autobahn 17 an der tschechisch-sächsischen Grenze 31 Migranten entdeckt worden. Es handle sich ausschließlich um Männer im Alter zwischen 18 und 47 Jahren. 

24 der Migranten stammen aus der Türkei, jeweils drei aus Syrien und dem Iran, einer hat die irakische Staatsangehörigkeit. Der 57 Jahre alte Fahrer aus der Türkei wurde nach der Kontrolle am Dienstagabend auf dem A17-Parkplatz "Am Heidenholz" festgenommen. 

Der Platz im Laderaum des Trucks war nach Angaben der Bundespolizei sehr eng. "Der Laster war komplett mit Melonenkisten vollgestellt. Die Männer konnten lediglich auf den Kisten liegen und hatten zur Decke nur etwa einen Meter Platz", erläuterte Martin Ebermann von der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel. Den meisten der durch die Kühlung durchgefrorenen Männern gehe es den Umständen entsprechend gut, hieß es. Allerdings erlitten fünf von ihnen  Verletzungen bei dem ungesicherten Transport. 

Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen den Fahrer wegen Einschleusens von Ausländern - und beantragte einen Haftbefehl. Dem Mann wird vorgeworfen, die Menschen vermutlich am frühen Dienstagmorgen in Ungarn in seinem Lkw versteckt zu haben, obwohl er wusste, dass die Migranten über keine Einreiseerlaubnis für Deutschland verfügen. Die Ermittlungen laufen weiter, so die Staatsanwaltschaft. 

Immer wieder werden Migranten in Kühllastern in Europa von einem Land ins andere geschleust, teils mit tödlichen Folgen. 2015 waren in Österreich im luftdicht verschlossenen Laderaum eines aus Ungarn gekommenen Fahrzeugs die Leichen von 71 erstickten Migranten entdeckt worden. 2019 wurden in einem Kühllaster in Großbritannien 39 tote Vietnamesen entdeckt, die aus Belgien eingeschleust worden waren. (SZ/mja, dpa)