Von Sarah Grundmann
Was bei den jetzigen Temperaturen kaum denkbar ist, gehört seit nunmehr sieben Jahren zum Hechtfest in den Sommermonaten dazu. In Scharen sammeln sich die Besucher zwischen Rudolf-Leonhard- und Hechtstraße zur kollektiven Wasserschlacht, bei der niemand trocken bleibt. Mit Schleudern und Schilden bewaffnet wurde die Gegenseite über die Mittellinie auf Höhe der Erlenstraße gedrängt. Eine halbe Stunde dauert das feuchte Spektakel am letzten August-Wochenende. Doch im vergangenen Jahr fand der traditionelle Fest-Abschluss zum letzten Mal statt. Denn die Schlacht wurde immer martialischer.
„Wenn der Wasser-Spaß droht, in ungewollt harte Schlachten oder Event-Tourismus abzudriften, ist es an der Zeit, Abschied davon zu nehmen und sich etwas Neues für den Kiez zu überlegen“, heißt es vom Hechtviertel-Verein, der das Fest seit Jahren organisiert. Im vergangenen Jahr war es bei einigen kleinen Besuchern zu Verletzungen gekommen. Bereits in den Jahren davor gab es ähnliche Vorfälle. Damit sei der Ursprungsgedanke der Wasserschlacht allerdings „aufgeweicht“, meint der Verein.
Trotzdem soll der Tradition noch einmal gebührend gedacht werden. Deswegen kann bis Ende März eine Ausstellung im Foto-Labor Görner auf der Königsbrücker Straße 70 besucht werden. Der Dresdner Fotograf Thomas Schlorke zeigt dort unter dem Titel „Von Zwergen und Titanen“ 95 Fotografien, die 2011, 2014 sowie im vergangenen Jahr entstanden sind – ein Abgesang in Schwarz-Weiß. Die Ausstellung ist wochentags von 9.30 bis 18.30 Uhr geöffnet und kann kostenlos besucht werden. Wer außerhalb der Öffnungszeiten kommen möchte, kann das absprechen. Und genaues Hinschauen lohnt sich: Vielleicht entdeckt sich der eine oder andere Betrachter selbst auf den Bildern.