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Abriss-Bagger rollen im Dezember an

Die alte Kunstblumenfabrik an der Weberstraße in Sebnitz fällt. Allerdings in kleinen Schritten.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Sebnitz. Wer auf spektakuläre Abrissszenen im vorderen Bereich der ehemaligen Kunstblumenhauptgebäude zwischen Weberstraße und Bergstraße in Sebnitz hofft, muss sich noch etwas gedulden. Die Abrissspezialisten der Firma Frauenrath Recycling gehen hier behutsam vor. So schnell wie zum Beispiel am Burggäßchen werden die Mauern hier nicht verschwinden. Schließlich soll nicht der komplette Gebäudekomplex fallen, sondern nur Teile davon. Die ehemalige Kunstblumenfabrik Weberstraße 4, die rückwärtigen Anbauten und die Nebengebäude des Komplexes Weberstraße 2/4 sind für den Abriss vorgesehen. Deshalb werden jetzt diese Teile erst einmal entkernt. Die Fenster sind schon raus, einige Wände auch, das Leitungssystem wird ausgebaut. Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und das heißt für die Anwohner, sie müssen noch einige Zeit mit Staub, Lärm und Dreck auskommen. Anfang oder Mitte Dezember werden die Bagger anrollen, um den Mauern den letzten Stoß zu versetzen. So sieht es zumindest der Plan vor. Allerdings ist dieser Termin abhängig von der Witterung.

Die Fläche wird danach beräumt. Mittelfristig soll das Gebiet wieder bebaut und die verbleibenden Teile der Fabrik saniert und zu einem Senioren- oder Pflegeheimkomplex entwickelt werden. Dazu plant die Stadt Sebnitz auch den Ankauf des für herrenlos erklärten Gebäudes Weberstraße 12, um es danach abreißen zu lassen.

Doch erst einmal sind Teile der ehemaligen Kunstblumenfabrik Klemm dran. Das Haus wurde 1880 erbaut. Zu DDR-Zeiten gehörte das Objekt mit Verwaltungs- und Produktionsgebäuden zum VEB Kunstblume Sebnitz. Nach der Wende wurde es zeitweise als Bildungsstätte genutzt. Außerdem gab es Pläne eines Investors, hier moderne Loft-Wohnungen einzubauen. Daraus wurde allerdings nichts und das Gebäude stand lange leer. Die Stadt Sebnitz hat den Komplex im Jahr 2015 gekauft.