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Abu Dhabi wird AMD-Großaktionär

Der mit Verlusten kämpfende Computerchip- Produzent AMD bekommt mit dem Emirat Abu Dhabi einen zahlungskräftigen Großaktionär.

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Der staatliche Investmentfonds Mubadala Development Company kündigte am Freitag den Kauf eines Anteils von 8,1 Prozent für 622 Millionen Dollar an.AMD hatte in den vergangenen vier Quartalen rote Zahlen geschrieben. Allein seit Jahresbeginn summierte sich das Minus auf 1,6 Milliarden Dollar.

AMD will das Geld aus dem Anteilsverkauf unter anderem für Forschung und Entwicklung sowie den Schuldenabbau einsetzen. Hauptkonkurrent Intel hatte zuletzt einen Rekordgewinn von 1,9 Milliarden Dollar vermeldet und sieht sich auch technologisch in einer starken Position.

AMD (Advanced Micro Devices) wird unter anderem durch die Kosten der milliardenschweren Übernahme des Grafikchip-Herstellers ATI belastet und hat Mühe, die dank der starken PC-Nachfrage steigenden Umsätze in Gewinne umzumünzen. Zudem wurde der neue Vierkerne-Prozessor für Server im September mit einem halben Jahr Verspätung eingeführt. Allerdings konnten die Verluste zuletzt etwas reduziert werden - auf 396 Millionen Dollar im dritten Quartal - und das Unternehmen spricht von starken Produkten.

Der Einstieg des Emirats könnte allerdings der «Financial Times» zufolge Bedenken des für ausländische Investitionen in den USA zuständigen Committee on Foreign Investment (CFIUS) wecken, da AMD auch Regierungsaufträge erhält. Die Behörde reagiere besonders sensibel bei Technik- und Rüstungskonzernen, wenn sie die nationale Sicherheit gefährdet sieht, hieß es in einem Bericht vom Freitag.

Die arabischen Investoren suchen verstärkt nach Anlagemöglichkeiten für ihre Milliardeneinnahmen aus den Ölexporten. Mubadala kündigte vor einigen Tagen bereits eine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Northrop Grumman an und war zuvor für 1,35 Milliarden Dollar mit 7,5 Prozent beim Finanzinvestor Carlyle eingestiegen. (dpa)