Von Gunnar Saft
LIEBELeser, bin ich verrückt oder die anderen? Ein Beispiel zum Testen: Nachdem die Staatsregierung den Lehrermangel bereits damit bekämpft, dass man ahnungslose Seiteneinsteiger von der Straße wegfängt und sie sofort vor eine Schulklasse stellt, sollen bald Feldjäger der Bundeswehr fehlende sächsische Polizisten ersetzen. (Die jüngste Idee unseres Innenministers. Warum passt eigentlich niemand auf den Mann auf?) Neues Einsatzmotto: Mit Stahlhelm und Sturmgewehr machen wir es Kriminellen schwer! Und falls sich nicht genug Feldjäger finden, gibt es hoffentlich viele engagierte Panzerfahrer, U-Boot-Kommandanten und Kampfflieger. Hauptsache es wird getroffen, wenn unsere künftig komplett in olivgrün gehüllte Polizei im Wohngebiet auf Streife geht. Angriff!!
DASS das mit dem Aufpassen nicht klappen kann, wird mir spätestens bei dieser Meldung klar: So wurde jetzt bekannt, dass über die Hälfte der sächsischen Landtagsabgeordneten einen Nebenjob hat und damit keine Zeit. Zudem wanderte Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Donnerstag in den Leipziger Knast. (Und am Ende der Besichtigung wieder hinaus). Grünen-Fraktionschef Volkmar Zschocke ist auch verhindert, da er just eine Besuchstour durch Sachsens Tierheime abhält. Er wolle sehen, „wo dort der Schuh drückt“. Wer also soll da auf den Innenminister achtgeben? Falls der weiter fleißig Militär rekrutiert, bleibt uns nur ein Ausweg: Asyl in einer Tierpension und dort auf Herrn Zschocke warten.