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Ärger in der Schulküche

Ottendorfs Schulen und Kitas haben einen neuen Essensanbieter. Doch mit diesem gibt es die ersten Probleme.

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© dpa

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Eigentlich sollte alles besser werden mit dem neuen Schuljahr. Denn die Gemeinde Ottendorf-Okrilla hatte nach mehreren Monaten der Suche, des Vergleichens und des Probierens, einen neuen Essensanbieter für Ottendorfs Kinder auserkoren. Das Unternehmen Gourmetta aus Radebeul war der glorreiche Sieger dieser langen Suche und sollte ab dem Schuljahr 2016 die kommunalen Kindergärten, die drei Grundschulen sowie die Oberschule mit frischem, gesunden Essen versorgen. Im Bereich der Kindergärten erfolgt die Versorgung, wie in den Jahren zuvor, über eine Heißanlieferung. Bei den Schulen wird das sogenannte Cook-Chill-Verfahren angewandt. Dabei wird vorgegartes und gekühltes Essen geliefert, das in den Ausgabestellen dann fertig zubereitet wird.

Doch bisher ist der Wechsel zum neuen Anbieter eher holprig verlaufen, wie Hauptamtsleiter Udo Rößler in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates erklärte. „Es läuft nicht zufriedenstellend“, so der Verwaltungsmitarbeiter. Die Grundschulkinder werden von ihren Portionen teilweise nicht satt. Deswegen habe bereits ein Treffen mit dem Anbieter und Elternvertretern stattgefunden, um die Probleme anzusprechen und im besten Fall zu lösen. „Der Anbieter hat Verbesserungen versprochen“, so Udo Rößler. Dennoch werde die Verwaltung die Situation sehr kritisch im Auge behalten, betont der Hauptamtsleiter. Sollte Gourmetta die Probleme allerdings nicht in den Griff bekommen, muss sich wohl oder übel der Gemeinderat erneut mit der Essensversorgung in Ottendorf-Okrilla beschäftigen.

Lange Vorgeschichte

Grundsätzlich hatte das Gremium in seiner Sitzung vom Juni die Vergabe der Essensversorgung an Gourmetta entschieden. Im Vorfeld beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Gemeinderates, der Schulen und Kindereinrichtungen, der Elternvertretung sowie der Verwaltung mit der Auswahl eines neuen Anbieters. Neben dem Preis spielten bei der Vergabe auch Qualitätskriterien eine wichtige Rolle. Denn Ottendorfs Kinder sollten eine ausgewogene Ernährung erhalten. Auf dem Speiseplan waren nicht permanent Pizza, Pommes oder Nudeln gewünscht, sondern lieber ein Angebot aus frischen Zutaten mit Salaten und Gemüse. All das hat Gourmetta versprochen und damit den Zuschlag bekommen – wenn auch nicht einstimmig. Denn zwei Gemeinderäte stimmten im Juni deutlich gegen die Vergabe der Essensversorgung an Gourmetta, zwei weitere Gremiumsmitglieder enthielten sich.

Dass die Verwaltung sich überhaupt auf die Suche nach einem neuen Essensanbieter begeben musste, hat eine lange Vorgeschichte. Probleme mit dem Service und eine saftige Preissteigerung – das waren die Hauptgründe dafür, dass die Gemeinde die Reißleine zog. Mehr als zehn Jahre lieferte das Unternehmen La Ola aus Pulsnitz das Essen an die Kitas und Schulen von Ottendorf-Okrilla. Doch die Probleme häuften sich und auch Gespräche mit dem Unternehmen führten zu keiner Lösung. Deswegen entschied sich die Führung im Rathaus dazu, den Vertrag zum Schuljahresende zu kündigen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Probleme mit Gourmetta nun auch bald lösen, damit die Suche nach einem neuen Anbieter nicht von vorn beginnen muss.