Bautzen
Merken

Ärger über marode Holperpisten

Jahrelang wurden die Straßen im Musikerviertel erneuert, das geht nun zu Ende. Als Nächstes ist die Westvorstadt dran. Doch den Anwohnern dauert das zu lange.

Von Madeleine Siegl-Mickisch
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Adolph-Kolping-Straße in der Bautzener Weststadt ist eine einzige Huckelpiste. Ausgerechnet sie soll erst in fünf Jahren saniert werden.
Die Adolph-Kolping-Straße in der Bautzener Weststadt ist eine einzige Huckelpiste. Ausgerechnet sie soll erst in fünf Jahren saniert werden. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Bautzen. Die Bewohner der Bautzener Westvorstadt brauchen viel Geduld. Erst in einigen Jahren werden die Straßen in ihrem Wohngebiet erneuert. Das Thema kam jetzt auf dem Einwohnerforum für die Westvorstadt zur Sprache. Baubürgermeisterin Juliane Naumann erläuterte, dass in diesem Jahr die Erneuerung der Straßen im Musikerviertel im Osten der Stadt abgeschlossen und damit Kapazität frei wird, um die Straßen in der Westvorstadt in Angriff zu nehmen. „Wir beginnen dieses Jahr mit der Planung.“ Doch erst im übernächsten Jahr werden die Baufahrzeuge anrücken. Dann soll es nach jetzigem Stand mit der Wilhelm-Fiebiger-Straße losgehen, 2022 folgt die Dr.-Rohr-Straße, 2023 die Albert-Schweitzer-Straße und 2024 die Adolph-Kolping-Straße.

Das brachte Lothar Noack auf die Palme. „Ausgerechnet die schlechteste Straße kommt zuletzt dran“, empörte sich der Rentner. Er hatte Vertreter der Stadtverwaltung schon mehrfach auf den schlechten Zustand hingewiesen und angemahnt, dass dringend etwas passieren muss. Nun werde, wie er gelesen habe, in diesem Jahr die Dr.-Ernst-Mucke-Straße an der Post saniert. „Warum wird die gemacht, die ist doch noch gar nicht so schlecht?“ Die Kolping-Straße dagegen sei so marode und holprig, dass Mopedfahrer mittlerweile schon auf dem Gehweg fahren würden.

Nicht nur Fahrbahndecken sollen saniert werden

Von einem „extrem schlechten Zustand“ sprach auch Juliane Naumann. „Wir hätten das auch gern eher behoben.“ Aber die Stadt habe nun mal eine lange Liste an Straßenbaumaßnahmen abzuarbeiten, warb Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) um Verständnis. Und meist seien für ein Vorhaben verschiedene Partner vom Stromversorger bis zur Telekom unter einen Hut zu bringen. Da nehme die Koordinierung und Planung viel Zeit in Anspruch. Ahrens nannte das Beispiel Paulistraße, wo sehr alte Gasleitungen liegen, die ausgetauscht werden müssen. Auch dort sei die Fahrbahn in sehr schlechtem Zustand, auch dort hätten die Anlieger lange warten müssen. Nun soll es im nächsten Jahr losgehen, in vier Abschnitten bis 2023.

Auch in der Westvorstadt ist nicht nur frischer Asphalt für die Fahrbahnen vorgesehen, auch Abwasserkanäle und Stromleitungen sollen erneuert werden. Dass die Kolpingstraße im jetzigen Zustand bis 2024 hält, bezweifelt Lothar Noack. Auch die Baufachleute im Rathaus sind sich da nicht sicher. „Wir begehen die Straße regelmäßig“, versicherte Juliane Naumann. Sollten sich akute Gefahrenstellen ergeben, müsse notfalls zwischendurch geflickt werden.