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Ärger ums Sparkassen-Limit

Ein Kunde möchte eine hohe Summe per Online-Banking überweisen. Doch das geht nicht mehr so einfach.

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© Uwe Soeder

Von Marleen Hollenbach

Bischofswerda / Bautzen. An einen Banken-Wechsel hat der Bautzener Olaf Mierwaldt schon ein paar Mal gedacht. Doch noch schreckt ihn die viele Arbeit ab. Unzählige Briefe müsste er schreiben, damit am Ende alle seine richtige Kontonummer kennen. Den Kunden der Kreissparkasse Bautzen hielt dieser Aufwand bisher von seinem Vorhaben ab. Doch nun ärgert er sich über eine Veränderung beim Online-Banking.

Kontoauszüge anschauen, Überweisungen tätigen, vieles kann der Bautzener heute problemlos von zu Hause aus erledigen. Allerdings gibt es Einschränkungen. Bislang, so erklärt Olaf Mierwaldt, konnte er online pro Tag bis zu 10 000 Euro überweisen. Die Sparkasse hat dieses Limit nun auf 3 000 Euro am Tag reduziert. Ab Donnerstag gilt diese Regelung. „In den meisten Fällen wird das sicherlich ausreichen. Doch wenn man zum Beispiel eine Küche kaufen will, dann wird es schon schwierig“, erklärt Mierwaldt, der nicht verstehen kann, warum die Sparkasse das Limit verändert hat.

Warum sich die Sparkasse dazu entschlossen hat, weiß Mitarbeiterin Brigitte Richter. „Aus Sicherheitsgründen und im Interesse unserer Kunden“, erklärt sie. Zwar sei das System sicher, Kunden bräuchten sich keine Sorgen zu machen. Dennoch möchte die Sparkasse mit dem Limit für zusätzlichen Schutz beim Überweisen im Internet sorgen. Die Reduzierung des Betrags haben sich Bankmitarbeiter gut überlegt. „Wir passen dieses Limit an das Zahlungsverhalten unserer Kunden an“, erklärt Richter und betont, dass die Senkung nur Privatkunden betrifft. „Hier ist ein Betrag von 3 000 Euro in der Regel ausreichend“, sagt sie. Kunden haben aber auch die Möglichkeit, diesen Rahmen zu verändern. Jeder, der zum Beispiel eine Küche kaufen will, kann persönlich in jeder Filiale vorbeischauen oder telefonisch beim Kundenservice sein Tageslimit kurzfristig anpassen. „Wenn er häufiger höhere Beträge überweisen will, kann der Kunde selbstverständlich auch ein anderes individuelles Limit mit uns vereinbaren“, so Richter.

Immer mehr Menschen führen ihre Privatgirokonten online. So nutzen 42 Prozent derjenigen, die ihr Konto bei der Sparkasse Bautzen haben, das Angebot. Vor zehn Jahren waren es nur zehn Prozent. Diesen Kunden wollen die Bankmitarbeiter einen guten Service bieten, damit sie der Sparkasse treu bleiben. Im vergangenen Jahr führte das Kreditinstitut höhere Kontoführungsgebühren ein. Etwa 1 500 Girokonten habe die Sparkasse auf diese Weise verloren, teilte der Vorstand erst kürzlich mit. Für 2018 plant das Kreditinstitut aber keine weitere Erhöhung der Gebühren.