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AfD Sachsen verliert Mitglieder

In der sächsischen AfD gibt es weitere Aus- und Rücktritte. Auch die AfD-Landtagsfraktion verliert einen weiteren Abgeordneten.

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© Archivbild/Marco Klinger

Dresden. In der sächsischen AfD gibt es weitere Aus- und Rücktritte. Die Abgeordnete Andrea Kersten (51) verlässt die AfD-Fraktion im Landtag. Das sagte ein Sprecher der Fraktion am Freitag in Dresden. Zuvor hatte die „Freie Presse“ berichtet, dass Kersten von einer „Gewissensentscheidung“ gesprochen habe. Die 51-Jährige ist nach Frauke Petry, Uwe Wurlitzer und Kirsten Munster die vierte von 14 Abgeordneten, die sich von der AfD-Landtagsfraktion verabschiedet.

Zudem trat der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Sven Simon mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Die Ausrichtung der AfD mache ihm Sorgen. Er zweifele, ob er noch in der Partei sei, in die er eingetreten war, erklärte der 55-Jährige in einer Mitteilung.

Auch das Landesvorstandsmitglied Ralf Nahlob trat von allen Parteiämtern zurück und aus der AfD aus. Es sei ihm immer wichtig gewesen, ein Abdriften der AfD an den politischen Rand zu verhindern. „Dieses Ziel ist leider gescheitert“, teilte der Leipziger Kreisvorstand und Schatzmeister der JA-Sachsen mit.

Am Freitagnachmittag zog dann JA-Sachsen-Chef Julien Wiesemann nach: Er erklärte seinen Rücktritt vom Amt des Beisitzers im Landesvorstand der AfD Sachsen und als Landesvorsitzender der Jungen Alternative Sachsen. In seiner Mitteilung schreibt er: „Die AfD mitsamt ihrer Jugendorganisation ist nicht mehr dieselbe Partei, in die ich 2013 eingetreten bin und für deren Ausrichtung ich 2015 gekämpft habe. Schrille Töne und sonstiges politisches unkluges Agieren Einzelner lassen das gute Programm in den Hintergrund treten.“ Wiesemann bleibt aber weiter AfD-Mitglied. Am Nachmittag folgte Judith Seifert. Sie gehört ebenfalls dem Landesvorstand der JA an.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jörg Urban, forderte die „abtrünnigen“ Abgeordneten auf, ihr über die AfD-Liste erhaltenes Mandat zurückzugeben. „Zur Landtagswahl haben die Bürger AfD gewählt und somit ein Recht darauf, auch originäre AfD-Politik zu erhalten“. Politische Spielchen im Stile der etablierten Parteien untergrüben die Wiederherstellung politischer Glaubwürdigkeit. (dpa/szo)