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AfD wirft Studenten Plakatklau vor

Die Meißner Hochschule ist an einer Aufklärung interessiert, möchte jedoch zunächst Beweise für die Behauptung sehen.

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© Archiv/Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Meißen. Bewohner des Wohnheims der Verwaltungshochschule Meißen auf der Großenhainer Straße sollen in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag AfD-Plakate zerstört haben. Das wird in einem Eintrag auf der Seite AfD Meißen im Netzwerk Facebook behauptet. Weiter heißt es dort: „Es ist traurig, dass Studenten einer Hochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege kein Demokratieverständnis haben.“ Der AfD Kreisverband werde Anzeige erstatten. Nach Angaben des Meißner AfD-Bundestagskandidaten Carsten Hütter habe ein Taxifahrer die „Schülergruppe“ der Hochschule „erwischt“.

Im Laufe des Donnerstags nahm die Rhetorik an Schärfe zu. In einem ausführlicheren Beitrag bezeichnete Hütter die Aktion als „gewaltsame Früchte linksgrüner Umerziehung“. Einige Kommentatoren reagierten noch einmal heftiger. So schrieb etwa Inge Steger aus Stuttgart: „Daran sind die Hetzer aus Politik und Medien schuldig.“ Norbert Schmidt aus Leipzig folgerte: „Das lernen sie in der Schule!“ Werner Knopf aus Karlsruhe forderte: „Öffentlich hinrichten.“

Die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege des Freistaats teilte am Nachmittag auf SZ-Nachfrage mit, sie sei „an einer Aufklärung interessiert“. Um Konsequenzen zu ziehen, müsse jedoch zunächst ermittelt und nach Beweisen für die schwerwiegenden Vorwürfe gesucht werden. Das Innenministerium ist nach Angaben der Hochschule informiert.

Die FH im Meißner Stadtteil Cölln bildet in den vier Fachbereichen Allgemeine Verwaltung, Sozialverwaltung und Sozialversicherung, Steuer- und Staatsfinanzverwaltung sowie Rechtspflege den Nachwuchs für die gehobene Funktionsebene in der Verwaltung und Justiz des Freistaates aus. 297 Studenten sind zurzeit an der Hochschule Meißen eingeschrieben.