Merken

Aldi-Markt soll umziehen

In ein paar Jahren kaufen die Kunden des Discounters an der Wilhelm-Ostwald-Straße ein. Vorher ist viel Bürokratie nötig.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Die Produktionsstätte des Archivdienstleisters DMI auf der Muldenwiese wächst. Am Lagerstandort an der Colditzer Straße ist das Wachstum eingeschränkt – noch. DMI hat dort schon alle freien Flächen bebaut. Lediglich auf einem Grundstück auf diesem Gelände befinden sich keine Aktenlager, sondern Lebensmittelregale. Darüber haben die Nachbarn, DMI und Aldi, verhandelt.

Nach Darstellungen von Bauamtsleiter Thomas Schröder wäre die Aldi-Immobilienverwaltung bereit, den bisherigen Standort des Einkaufsmarktes an der Colditzer Straße aufzugeben, um DMI an dieser Stelle entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten einzuräumen. „Der Verkaufsmarkt soll an die Wilhelm-Ostwald-Straße verlegt werden“, sagte Schröder in der Ratssitzung am Donnerstagabend. In der stimmten die Abgeordneten einer Änderung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet Nordwest zu. Das erstreckt sich entlang der Umgehungsstraße am westlichen Stadtrand. Mit dem Überarbeiten des Planes will die Kommune die Unterlagen den aktuellen und auch zukünftigen Entwicklungen anpassen.

Neuer Standort für den Discounter soll eine Grünfläche zwischen den Mehrfamilienhäusern an der Ecke Colditzer-/Ostwaldstraße und dem neuen Rewe-Markt sein. Auf der Fläche dahinter befindet sich noch eine Kleingartenanlage. Für die Laubenpieper soll, damit diese weiterhin zu ihren Parzellen gelangen, eine neue Zufahrt vor dem künftigen Einkaufsmarkt angelegt werden.

Auch ein Eigenheim gibt es noch am Rande der Gartenanlage. Dazu will die Kommune eine Erschließungsstraße bauen lassen, die hinter dem jetzigen Rewe-Markt entlangführt. Für übertrieben hält der Amtsleiter das deswegen nicht, weil über diese Straße dann auch noch weitere Flächen dieses Gewerbegebietes bis hinunter in den Bereich kleine Viehweide erschlossen werden können. Thomas Schröder geht davon aus, dass in den nächsten Jahren der Bedarf an Flächen für die Neuansiedlung von Kleingewerbe steigt. „Unsere bisherigen Gewerbegebiete sind schon gut ausgelastet, einige Firmen suchen dringend Erweiterungsmöglichkeiten“, so der Amtsleiter.

Für die Zukunft schließt Schröder nicht aus, dass sich auch dort, wo sich jetzt noch die Gärten befinden, irgendwann einmal kleine Betriebe ansiedeln. „Wir werden sehen, wie sich die Anlage entwickelt“, sagte er. Kein Kleingärtner muss befürchten, verjagt zu werden. Doch andernorts säen und ernten immer weniger Leute. Daher wurden auch in Leisnig schon Kleingartenanlagen aufgegeben.

Mit der Änderung des Bebauungsplanes werden erst einmal die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich im Gewerbegebiet Nordwest nach Rewe weiterer großflächiger Handel ansiedeln kann. Wann der Aldi-Markt dann tatsächlich umzieht, auf diese Frage gibt es gegenwärtig auch von Aldi Nord keine Antwort. Thomas Schröder zufolge wird der neue Markt ein sehr moderner, ökologischer. Er soll mit Fotovoltaik ausgerüstet sein, die Wärme der Kühlgeräte wird rückgewonnen. Und die Kunden können auf mehr Platz spekulieren: Statt bisher 800 Quadratmeter Verkaufsfläche seien 1 000 Quadratmeter geplant – ohne Sortimentserweiterung.

Im Hinblick auf den Umzug des Discounters wird die Stadt Leisnig ihr Einzelhandelskonzept aktualisieren.