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Aldi Nord und Aldi Süd tun sich zusammen

Die beiden Discounter wollen bis zum Jahresende ihre Sortimente vereinheitlichen. Das soll sich auch preislich auf die Kunden auswirken.

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Aldi Süd und Aldi Nord gleichen sich künftig, zumindest im Sortiment.
Aldi Süd und Aldi Nord gleichen sich künftig, zumindest im Sortiment. © Steinberg/Förster/dpa

Essen/Mülheim, Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd vereinheitlichen ihre Sortimente. Bis zum Jahresende wollen die Billiganbieter rund 100 Eigenmarken mit rund 1.000 Produkten zusammenführen, die bislang bei den Schwesterunternehmen unter unterschiedlichen Markennamen und teilweise auch mit unterschiedlichen Rezepturen angeboten wurden. Das teilten die Discounter am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

"Bereits Ende 2020 soll der Großteil der Eigenmarken im Standardsortiment und bei den Aktionsartikeln identisch sein", betonten die Unternehmen. Aldi-Nord-Manager Tobias Heinbockel hob hervor, die künftig einheitliche Verpackung und gemeinsame Marketingmaßnahmen brächten Aldi Kostenvorteile. Diese werde der Discounter auch an die Kunden weitergeben.

Aldi-Süd-Manager Simon Gelzer betonte: "Bei einigen Produkten kann es sein, dass lediglich die Verpackung neu gestaltet wird. Andere Segmente gestalten wir komplett um - neuer Markenauftritt, neue Sorten und teilweise eine optimierte Rezeptur." Nach wie vor werde es aber auch einige Artikel im Sortiment geben, die nur bei einer der Schwesterfirmen im Angebot seien. Dies gelte besonders für regionale Produkte.

Trotz eine wachsenden Zahl von Markenartikeln in den Regalen besteht das Aldi-Sortiment nach wie vor zu 90 Prozent aus Eigenmarken. 

Aldi einigt sich mit Milchindustrie

Der Discounter hat sich mit der Milchindustrie auf die Milchpreise für die nächsten sechs Monate geeinigt. Der vereinbarte Einkaufspreis für frische und haltbare Vollmilch liege dabei trotz der zuletzt deutlich gesunkenen Weltmarktpreise über dem Niveau der letzten Verhandlungsrunden, betonte der Aldi-Süd-Manager Christoph Schwaiger am Donnerstag. "Wir zahlen somit mehr, als wir gemäß der Marktlage hätten akzeptieren müssen", sagte er.

Der Einigung waren massive Proteste von Bauern vorausgegangen, die Aldi vorwarfen, den Preis für die sogenannte weiße Linie drücken zu wollen. In Nordrhein-Westfalen demonstrierten vor wenigen Tagen Hunderte Landwirte mit ihren Traktoren vor Aldi-Zentrallagern, um den Discounter zu Zugeständnissen zu bewegen.

Aldi betonte, das Unternehmen habe in den aktuellen Milchpreisverhandlungen ungeachtet der international negativen Marktwicklungen einen Abschluss unterschrieben, der die hohen Qualitätsstandards der deutschen Milchindustrie widerspiegele. (dpa)