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Alle Neune für den Aufsteiger

Dem VfB Weißwasser gelingt mit einem Kantersieg ein grandioser Einstand in die neue Liga.

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© Rolf Ullmann

Von Steven Knobel

Am Sonnabend um 16.50 Uhr rieben sich viele Zuschauer die Augen. Zum Schlusspfiff des gut leitenden Schiedsrichtergespanns um Sebastian Probst zeigte die Anzeigetafel ein 9:0! Der VfB Weißwasser erwischte einen Sahnetag und machte in diesem Spiel aus nahezu jeder Tormöglichkeit einen Treffer. Aus einer von Anfang bis Ende geschlossenen und kompakten Mannschaftsleistung ragten Stefan Beil mit vier und Philipp Reimann mit drei Toren heraus.

Das Spiel begann ohne großes Abtasten. Der VfB zeigte von der ersten Minute an die notwendige Entschlossenheit. In Form von rassigen Zweikämpfen, die auch aus Sicht des Schiedsrichters keineswegs unfair waren, drückte man dem Spiel seinen Stempel auf. Den technisch versierten Gästen aus Großpostwitz-Kirschau schmeckte dies gar nicht. Sie konnten ihre spielerischen Fähigkeiten nur bedingt in Chancen umsetzen – zu stark war die Defensivleistung der Weißwasseraner.

Den Torreigen eröffnete Routinier Beil in der 10. Spielminute. Einen Freistoß von Reimann vollendete er in seiner unnachahmlichen Art im Nachsetzen zur Führung für den Gastgeber. Das Spiel war danach ausgeglichen und beide Mannschaften versuchten sich in Offensivaktionen. Eckbälle auf beiden Seiten brachten nichts ein. Das 2:0 fiel nach einem klasse Spielzug des VfB über Kevin Trause und David Schmidt sowie Beil. Sie legten mustergültig für Reimann auf, der sich die Chance nicht entgehen ließ. Nur wenige Minuten später war es Beil, der auf 3:0 erhöhte. Vorbereiter war diesmal Mannschaftskapitän Axel Buder. Die Oberländer wollten nun vor der Halbzeit den Anschluss herstellen. Einen Freistoß aus 20 Metern in die Torwartecke konnte Steven Knobel jedoch parieren. Im nächsten Angriffsversuch der Gäste eroberte sich der VfB den Ball und konterte im eigenen Stadion. Den Angriff in der 44. Minute vollendete Reimann zum 4:0, bevor Beil in ähnlicher Manier das 5:0 folgen ließ.

Mit einem 5:0 zur Halbzeit hatten wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Zur zweiten Halbzeit erwarteten die Turnerheimkicker wütende Gäste, die sich auch bei so einem Zwischenstand nicht aufgeben und das Ergebnis korrigieren wollten. Bis zur 60. Minute spielten nur die Gäste. Durch die disziplinierte Spielweise der Turnerheimkicker konnten Torabschlüsse aber immer wieder verhindert werden. In der 61. Minute erreichte ein langer Ball durch die Mitte Beil, und er machte mit seinem vierten Treffer an diesem Tage das halbe Dutzend voll. Nach einem Eckball kam der SV Oberland Spree zu einer guten Tormöglichkeit, Torwart Knobel konnte mit dem Fuß parieren. Weißwasser wollte nun die Null halten und konterte die teils weit aufgerückten Gäste noch dreimal aus. Reimann erhöhte nach Vorlage von Trause und Schmidt auf 7:0, bevor Buder mit einer schönen Einzelaktion zwei Abwehrspieler und Torwart Stefan Richter alt aussehen ließ und zum 8:0 einschob. Den Schlusspunkt setzte Schmidt mit einem straffen Abschluss aus zwölf Metern unter die Torlatte.

Den Schlusspfiff sehnten sich die Oberländer bereits lange herbei. Ohne viel Nachspielzeit tat ihnen der Schiedsrichter diesen Gefallen. Grenzenlosem Jubel bei den Gastgebern, und den Fans standen enttäuschte Gästen gegenüber, die sich an diesem Nachmittag wie in einem schlechten Film gefühlt haben müssen.In der nächsten Woche gastiert Weißwasser beim Mitaufsteiger Rotation Dresden.

VfB Weißwasser: Knobel, Balko, Radestock, Schmidt, Kraatz, Pohling (87. Min Petrova), Beil (75. Lukschanderl), Biela, Trause, Reimann, Buder