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Alle Schäden der Plünderung behoben

Dank vieler Spenden kann der Sandbüschelverein in Mittelherwigsdorf am 30. April zum Hexenbrennen einladen.

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© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Mittelherwigsdorf. Bernd Mehnert kann es immer noch nicht fassen, wie Diebe im Januar die Gebäude des Sandbüschelvereins in Mittelherwigsdorf durchwühlt und geplündert hatten. Das Hauptgebäude ist jetzt mit einer neuen großen Stahltür gesichert. Und die hat jetzt gleich drei Schlösser. „Die Hamann-Schmiede im Dorf hat uns einen extra starken Stahlrahmen für die Tür gemacht“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Er zeigt auf das Nachbargebäude. An der Rückwand lehnt noch die alte Stahltür. Auch die war eigentlich sehr stabil. Trotzdem hatten die Diebe diese Tür aufbrechen können. Die Spuren am Mauerwerk zeugen noch, mit welcher Gewalt die Einbrecher damals vorgegangen sind.

Neben der großen Stahltür hatten die Diebe noch zwei weitere Türen aufgebrochen, die Räume der Vereinsgebäude durchwühlt und geplündert. Zu ihrer Beute gehörten eine Mikrowelle, ein Allesschneider, mehrere 20 und zehn Meter lange Verlängerungskabel, ein 30 Meter langes Kraftstromkabel und Lichterketten. Auch die 500 Meter lange selbst gebaute Lichterkette sowie die Stereo-Anlage mit den Boxen waren weg. Der Wert der Diebesbeute und der Sachschaden, den die Einbrecher angerichtet hatten, beträgt etwa 4 000 Euro, schildert Bernd Mehnert. Der Sandbüschelverein hatte praktisch nichts mehr, um seine beliebten Feste ausrichten zu können.

„Aber dann setzte eine wahre Spendenflut ein, die uns einfach nur sprachlos machte“, sagt er. Von der Gemeinde, den Mitarbeitern vom Bauhof, Firmen, Händlern, von anderen Vereinen und Privatpersonen, von überallher kam Hilfe. Manche haben sogar extra Spendenboxen aufgestellt, wie beispielsweise die Gärtnerei Neumann oder der Herschdurfer Karnevalsverein (HKV). Allein der HKV hat so beispielsweise 330,01 Euro an Spenden für den Sandbüschelverein gesammelt. Auch der Oberseifersdorfer Faschingsverein hat 100 Euro gespendet. Die 60 Vereinsmitglieder sind selbst von kleinen Spenden von Einzelpersonen gerührt gewesen. „ Sie haben uns damit gezeigt, dass sie zu uns stehen. Wir uns nicht entmutigen lassen und unsere Arbeit weitermachen sollen“, schildert der Vereinsvorsitzende.

Bei der Saisonvorbereitung haben jetzt wieder viele Helfer im Sandbüschel mit angepackt. Zum ersten Arbeitseinsatz vor wenigen Tagen sind 33 Leute und zehn Kinder zum großen Laubrechen gekommen. Laub gibt es immer reichlich im Sandbüschel. Mithilfe der Gemeinde und zweier Firmen konnte es gleich weggefahren werden. Bernd Mehnert schätzt, dass es bestimmt 15 Multicar-Fuhren waren. Und in den vergangenen Tagen haben die Vereinsmitglieder nun auch wieder die dringend benötigten langen Lichterketten angefertigt. „Jetzt ist wieder alles komplett“, sagt Bernd Mehnert. Die Vereinsmitglieder sind froh, dass sie dank der großen Unterstützung nun am 30. April wieder zu ihrem traditionellen Hexenbrennen ins Sandbüschel nach Mittelherwigsdorf einladen können. Ab 19 Uhr geht’s am Montag los. Für reichlich Essen und Trinken am großen Feuer haben die Vereinsmitglieder gesorgt.

Und zu Christi Himmelfahrt am 10. Mai wird natürlich auch wieder ins Sandbüschel eingeladen. Im Mai ist dann sogar noch eine Premiere geplant. Dann findet hier vom 25. bis zum 27. Mai das erste Mittelalterfest statt. Es soll ein Fest für die ganze Familie werden, das das Schaukampf-Team Oberlausitz ausrichtet. Die Besucher erwarten dabei mittelalterliches Markttreiben, Handwerk, Gaukler, eine Show und das Vorführen alter Waffen.