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Alles Bio in der Innenstadt

Im August eröffnet der Dresdner Bio-Markt „Vorwerk Podemus“ in Pirna eine große Filiale. Hier gibt es dann nicht nur Lebensmittel.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Pirna. Jetzt sind die Fliesen dran. Starke Männerhände greifen die Platten und verlegen sie auf den Boden. Der Zeitplan ist straff gestrickt. Nach den Fliesenlegern kommen die Luftschachtbauer, dann die Maler und schließlich werden die Regale aufgestellt, um einzuräumen.

Familien, die Wert auf ökologisch erzeugte Lebensmittel und Kosmetik legen, können sich freuen: Am 16. August eröffnet in der Breiten Straße 4 bis 8 in Pirna eine Filiale des Biomarktes Vorwerk Podemus. Inhaber Bernhard Probst (41) ist sich sicher, dass der Zeitplan eingehalten wird. „Das schaffen wir locker bis Mitte August“, sagt er zuversichtlich.

Auf insgesamt 580 Quadratmetern Verkaufsfläche können die Kunden künftig stöbern und auswählen. Das Angebot reicht von Waschmittel und Klopapier über Kosmetik-Artikel bis hin zu Käse, Wurst, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse. „Wir sind ein Vollsortimenter“, betont Probst.

Alle Waren tragen ein Bio- oder Ökosiegel. Außerdem wird eine Milchzapfanlage aufgestellt. „Unser Stadt-Euter“, sagt der Unternehmer mit einem Augenzwinkern. Hier kann sich der Kunde pasteurisierte Rohmilch abfüllen lassen. Zum Biosupermarkt gehört auch ein Bistro-Café mit Innen- und Außenplätzen, wo unter anderem frischer Kuchen und eine Tagessuppe angeboten werden. Bei den Backwaren arbeitet Vorwerk Podemus mit der Bio-Bäckerei Spiegelhauer aus Pirna zusammen.

Zusätzlich will Bernhard Probst saisonale Geschenkartikel anbieten. Seit mehreren Jahren pflegt sein Betrieb engen Kontakt zu einer polnischen Manufaktur, die glasierte Ostereier aus Porzellan herstellt.

Ebenfalls im Sortiment: druckertaugliches Papier aus Altpapier, das von einer Freitaler Fabrik gefertigt wird. „Alles, was regional ist, passt in unser Konzept“, betont Probst.

Heißt im Umkehrschluss: Trauben aus Südafrika, auch wenn sie biologisch angebaut wurden, gibt es in dem Sortiment nicht. „Ich brauche keine Flugware. Wenn die Saison Weintrauben nicht hergibt, dann kann man sie nicht bei uns kaufen“, erklärt der Geschäftsinhaber. Auch beim Fisch-Angebot haben Bernhard Probst und sein Team klare Prinzipien. Lediglich Ware, die der strengen Greenpeace-Richtlinie entspricht, liegt in den Podemus-Tiefkühltruhen. Also eine klare Absage an Kabeljau oder Dorsch, präzisiert der Geschäftsmann. Um Verpackungsmüll soweit wie möglich zu reduzieren, können die Kunden ihre eigenen Plastikgefäße mitbringen, um darin Käse oder Wurst an den Frischetheken zu kaufen.

Das Geschäft hat zwei Eingänge. Die Käufer haben Zutritt sowohl von der Breiten Straße als auch vom Netto-Parkplatz an der Rückseite des Gebäudes. Hier gibt es auch Parkplätze und Fahrradständer. Mit der Neueröffnung in Pirna betreibt das Unternehmen Biomarkt Vorwerk Podemus dann insgesamt zwölf Filialen in der Dresdner Region.

Warum hat sich die Geschäftsführung für Pirna entschieden? „Es gibt hier zwar schon einige Bioläden, unter anderem an der Rottwerndorfer Straße und am Kirchplatz, aber noch keinen großen Biosupermarkt. Wir springen in eine Lücke“, erklärt Probst. Außerdem habe sich die Kaufkraft in Pirna positiv entwickelt und die Arbeitslosigkeit sei zurückgegangen.

Das Gebäude gehört der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP). Der Biomarkt zieht als Mieter ein. Probst investiert in Ausbau und Inneneinrichtung rund 650 000 Euro. Es gibt eine behindertengerechte Kunden-Toilette, und die jüngsten Gäste werden bestimmt viel Spaß an dem großen Indoor-Klettergerüst haben.

Vorwerk Podemus steht seit 1991 für organischen Landbau und aktiven Umweltschutz. Erst im vergangenen Jahr hat das Unternehmen ein Bienenprojekt angeschoben. Der Betrieb zählt über 200 Angestellte. Für die neue Filiale in Pirna werden noch Mitarbeiter gesucht.

www.vorwerkpodemus.de