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Alles für den Hochwasserschutz

Am Waldstadion will die Stadt Rabenau Vorkehrungen treffen, aber die Genehmigung ist langwierig. Nun geht es einen Schritt weiter.

Von Anja Ehrhartsmann
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In Rabenau könnte der Oelsabach angestaut werden.
In Rabenau könnte der Oelsabach angestaut werden. © Archiv: Münch

Die Stadt Rabenau würde am Waldstadion in Oelsa gerne ein grünes Hochwasserrückhaltebecken bauen. Durch einen Wall wäre es dann möglich, den Oelsabach zwischen Waldstadion und Heidemühle kurzzeitig anzustauen. Das Tal müsste dazu nicht verändert werden, sondern würde gewissermaßen als grünes Staubecken dienen. Doch das Oelsabachtal ist als Flora-Fauna-Habitat besonders geschützt, weshalb es viele Genehmigungen braucht.

Derzeit läuft ein sogenanntes Planfeststellungsverfahren bei der Landesdirektion Sachsen. Naturschutz-, Forst- oder Wasserbehörden werden dabei mehrmals gehört. Die Landesdirektion legt fest, welche Gutachten die Stadt Rabenau vorlegen muss, um die Bedenken im besten Falle zu zerstreuen. Bei einem Termin im Herbst ergab sich, dass die Stadt noch die Planung dafür vorlegen muss, wie eine Schmutzwasserleitung umverlegt werden kann, die im künftigen Einstaubereich liegt. Die Machbarkeit des Umbaus ist Voraussetzung für das Rückhaltebecken, sagte Bürgermeister Thomas Paul (CDU) auf der jüngsten Stadtratssitzung. Außerdem muss dargelegt werden, wie 27 Kanalhaltungen und 23 Schächte gesichert werden können, die laut Abwasserzweckverband Oelsabachtal im Einstaugebiet liegen. Diese müssen einem Hochwasser standhalten, wie es statistisch alle hundert Jahre vorkommt.

Nach Ausschreibung der Planungsleistung hat das Ingenieurbüro für Wasser und Boden GmbH aus Possendorf ein Angebot für 59 400 Euro abgegeben. Die Rabenauer Stadträte erteilten den Auftrag bei einer Enthaltung. Damit hat die Stadt bisher etwa 200 000 Euro für Vorplanungen, Umwelt- und Naturgutachten ausgegeben, sagte Thomas Paul. Nach aktueller Schätzung wird das gesamte Vorhaben etwa zwei Millionen Euro kosten. Diese Kosten seien aber förderfähig, ebenso die bisherigen Planungskosten, so der Bürgermeister.

Vor allem beim Hochwasser 2002 richtete der Oelsabach massive Schäden an den Wohnhäusern in Oelsa an. Seither laufen die Planungen für das Hochwasserrückhaltebecken. Die Stadt hofft, dass zum Jahresende oder spätestens Mitte 2020 feststeht, ob das Vorhaben genehmigt wird.

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