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Alles unter einem Dach in Freiberg

Im nächsten Jahr wird ein Ausbildungskompetenzzentrum in der Kreisstadt gegründet. Das bringt einige Vorteile.

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Ein Lehrling erntet auf einem Feld Grünkohl. Wer Land- oder Tierwirt werden will, kann das künftig im Ausbildungskompetenzzentrum in Freiberg.
Ein Lehrling erntet auf einem Feld Grünkohl. Wer Land- oder Tierwirt werden will, kann das künftig im Ausbildungskompetenzzentrum in Freiberg. © Holger Hollemann/dpa

Mittelsachsen. Einstimmig haben die Kreistagsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, im kommenden Jahr ein Ausbildungskompetenzzentrum für die Berufsbereiche Agrarwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft in Freiberg zu gründen.

Das Fachschulzentrum Freiberg-Zug wird dem Beruflichen Schulzentrum für Ernährung, Haus- und Agrarwirtschaft zugeordnet. „Damit haben wir ein Alleinstellungsmerkmal in der Region: In einem Haus können wir die Erstaus- und sowie die Fortbildung anbieten“, sagte der zweite Beigeordnete Jörg Höllmüller. Möglich ist eine Teilberufsausbildung für Lernförderschüler im Bereich Land- und Hauswirtschaft, die Lehr- und Technikerausbildung in diesen Bereichen. „Wir verfügen dann im Ausbildungskompetenzzentrum über eine höhere Kapazität und Flexibilität. Die Attraktivität wird größer“, so der Schulleiter des Fachschulzentrums Freiberg-Zug Gerd Alscher. 

15 grüne Berufe

Der Landkreis Mittelsachsen ist stark ländlich geprägt und nimmt in Sachsen eine führende Stellung hinsichtlich der Aus- und Fortbildung in den 15 grünen Berufen ein.

15 grüne Berufe

Es gibt etwa 130 Ausbildungsbetriebe in den grünen Berufen. Das sind 15 Prozent aller Ausbildungsbetriebe in Sachsen. In Mittelsachsen gibt es zum Stand Oktober 2018 insgesamt 335 Auszubildende. Das sind etwa 25 Prozent aller „grünen“ Auszubildenden in Sachsen.

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So können die Lehrlinge, die ihren Abschluss als Land- oder Tierwirt haben, dann auch die höhere Fachschule besuchen und Techniker werden. Diese Ausbildung ist dem Meister gleichzusetzen und dauert zwei Vollzeitjahre oder drei Wintersemester. „Wir bieten auch die Weiterbildung zum Hauswirtschaftlichen Betriebsleiter an“, so Alscher. Vielleicht werden dann auch mehr Lehrlinge aus dem Altkreis Döbeln den Weg nach Freiberg finden. Zurzeit lassen viele Unternehmen in der Region in Wurzen ausbilden.

Schon in den vergangenen Jahren gab es zwischen den Einrichtungen eine enge inhaltliche und organisatorische Zusammenarbeit. Mit der Zusammenlegung kann das Fachschulzentrum dauerhaft gesichert und Synergieeffekte genutzt werden.

Es wird eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem Landkreis angestrebt. „Ziel ist es, das pädagogische Personal schulartübergreifend einzusetzen. Zunächst betrifft das bis zu fünf Prozent des Kontingentes der Stunden“, sagte Höllmüller. Dabei gebe es eine Besonderheit. Die Lehrer am Fachschulzentrum-Zug sind beim Landkreis angestellt, die Lehrer des Berufsschulzentrums beim Freistaat. Der Schulleiter wird vom Freistaat gestellt, die Kompetenz des Leiters des Fachschulzentrums bleibt unverändert. Das neue „Berufliche Schulzentrum für Agrarwirtschaft, Ernährung und Hauswirtschaft Freiberg mit Fachschulzentrum Freiberg-Zug“ wird zum 1. August 2019 mit rund 600 Schülern gegründet.