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Als der obdachlose Honecker beim Pfarrer Asyl fand

Im Januar 1990 nahm ein Pastor den obdachlosen Ex-DDR-Staatschef bei sich auf. Er wollte einen friedlichen Wandel. Aber die Empörung im Osten war groß.

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Uwe Holmer, Theologe und Pfarrer, in seinem Haus. Er hatte 1990 Erich Honecker bei sich aufgenommen und würde es wieder tun.
Uwe Holmer, Theologe und Pfarrer, in seinem Haus. Er hatte 1990 Erich Honecker bei sich aufgenommen und würde es wieder tun. © Bernd Wüstneck/dpa

Von Winfried Wagner

Serrahn/Lobetal. An die bewegten Zeiten vor 30 Jahren denkt der 90-jährige Uwe Holmer eher selten. Obwohl er und Lobetal, das christliche Dorf bei Berlin, damals im Licht der Weltöffentlichkeit standen. Als der gestürzte DDR-Staatschef Erich Honecker (1912-1994) und seine Frau Margot nach Auflösung der Wohnsiedlung Wandlitz für die SED-Führung nicht mehr wussten, wo sie bleiben sollten, gaben Holmer und seine Mitstreiter ihnen Asyl. Vom 30. Januar 1990 an lebten die Honeckers zehn Wochen in Lobetal. Dort leitete Holmer die Hoffnungstaler Anstalten, in denen rund 650 Beschäftigte mehr als 1.000 Behinderte, Senioren und Suchtkranke betreuten.

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