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Als es in Walddorf noch eine Badeanstalt gab

Einwohner haben alte Fotos zusammengetragen. Sie werden jetzt ausgestellt. Manche Überraschung ist auch dabei.

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Von Romy Altmann-Kühr

Wer weiß noch, wie Rößlers Gasthaus früher aussah oder dass es an der Martin-Luther-Straße in Walddorf – direkt neben dem heutigen Feuerwehrdepot – mal eine Badeanstalt gegeben hat? Hinter den Hausfassaden der Walddorfer Häuser stecken interessante Geschichten. Um den Einwohnern zu zeigen, wie der Ort früher aussah und wie er sich verändert hat, startet der Förderverein zum Erhalt der Walddorfer Kirche am Sonntag eine Fotoausstellung. Gezeigt werden Aufnahmen von Walddorfer Häusern von früher und aktuelle Fotos von den gleichen Gebäuden. Der Verein hatte aufgerufen, dass Walddorfer alte Fotos von Häusern aus dem Ort zur Verfügung stellen sollen. Hobbyfotografen des Vereins machten sich dann mit den historischen Aufnahmen in die Spur und fotografierten die gleichen Stellen, wie sie heute aussehen. Manches Haus ist kaum noch zu erkennen. Vor allem wird deutlich, dass es viele Gebäude gab, die öffentlich genutzt wurden: Gasthäuser, die Badeanstalt oder Fleischer. Heute sind fast alle Wohnhäuser. Zum allergrößten Teil wurden sie von ihren Besitzern liebevoll hergerichtet. Es gibt aber auch „Sorgenkinder“, wie den leer stehenden Kiosk an der Schulstraße oder verwaiste Gaststätten, wie die Kottmarschenke. 40 Aufnahmen haben Einwohner abgegeben. Insgesamt hat es in Walddorf wohl einst über 200 Häuser gegeben, das lässt sich an der alten Nummerierung erkennen. Damals, zu Beginn es 20. Jahrhunderts – aus dieser Zeit stammen die meisten der ausgestellten Aufnahmen – wurden die Häuser durchnummeriert. Fotografiert wurde nun jeweils das aktuelle Pendant, sodass 80 Bilder ausgestellt werden. „79 um genau zu sein“, sagt Viola Streubel vom Förderverein. Denn zu einem Foto gibt es keine aktuelle Aufnahme. „Wir wissen nicht, wo das ist.“ Auch derjenige, der das Foto abgab, konnte keine Auskunft geben. Viola Streubel hofft, dass ein Besucher das Haus erkennt. Außerdem können auch weitere historische Bilder von Walddorfer Häusern eingereicht werden. „Wir können die Schau durchaus noch erweitern“, so Frau Streubel.

... und eine aktuelle an der gleichen Stelle. Ab Sonntag werden Aufnahmen von früher und heute in einer Schau in der Kirche gegenübergestellt.
... und eine aktuelle an der gleichen Stelle. Ab Sonntag werden Aufnahmen von früher und heute in einer Schau in der Kirche gegenübergestellt. © privat

Hobbyfotografen des Vereins gestalten regelmäßig Ausstellungen in der Kirche. Damit will der Verein mehr Menschen in das Gotteshaus locken. Die Kirche ist regelmäßig geöffnet.

Eröffnung der Schau „Walddorf einst und heute“ ist am 17. Juni, 14 Uhr mit einer Andacht und Kaffeetrinken. Geöffnet ist dann immer Dienstag bis Sonnabend, 10 bis 12 Uhr/14 bis 16 Uhr, sonntags 14 bis 16 Uhr.