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Altenberg will kommunale Grundstücke behalten

Grund und Boden sei das Werthaltigste im Altenberger Besitz. Bürgermeister Kirsten wirbt im Stadtrat um Vorsicht beim Verkauf der Flächen.

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Ein Geisinger Bürger möchte der Stadt Altenberg eine Fläche abkaufen. Doch Bürgermeister Kirsten wirbt um Vorsicht.
Ein Geisinger Bürger möchte der Stadt Altenberg eine Fläche abkaufen. Doch Bürgermeister Kirsten wirbt um Vorsicht. © Egbert Kamprath

Bei der Stadtratssitzung in Altenberg geht es um ein Flurstück in Geising, 4.000 Quadratmeter im Naturschutzgebiet. Es gehört der Kommune Altenberg. Ein Interessent möchte es kaufen. "Es ist eine steile Hanglage. Der Bürger möchte es rekultivieren, Obstbäume und Sträucher anlegen für seine Bienen", sagt der Geisinger Ortsvorsteher Silvio Nitschke.

Solche Anfragen gäbe es derzeit viele, erwidert Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten: "Auch in Falkenhain und Liebenau gibt es ähnliche Situationen. Aber ich möchte darum bitten, keine kommunalen Flächen zu verkaufen. Ich glaube, Grund und Boden sind gerade das Werthaltigste, was wir haben." Kirsten verweist auf die Bodenrichtwerte für das Gebiet: "Für solche Grundstücke bekommen wir rund 1.000 Euro für 4.000 Quadratmeter. Wollen wir das?"

Lage im Naturschutzgebiet kein Bau-Verhinderungsgrund

Tatsächlich bewegen sich die Bodenrichtwerte für Grünland oder forstwirtschaftliche Flächen im Raum Altenberg hauptsächlich zwischen 14 und 46 Cent pro Quadratmeter, für Ackerflächen zwischen 48 und 61 Cent und bei Bauland zwischen 30 und 64 Euro. "Die Lage im Naturschutzgebiet besagt nicht, dass die Fläche nie bebaut werden darf", sagt Kirsten: "So ein Grundstück lässt sich ausgliedern."

Anders sei die Lage bei Flächen, die die Stadt Altenberg selbst ausweist - wie etwa beim Bebauungsplan für Walter-Richter-Straße in Altenberg, bei dem die Kommune Altenberg das Gebiet parzelliert für den Bau mehrerer Ein- und Mehrfamilienhäuser verkaufen möchte. "So etwas machen wir, weil wir das so wollen und die Stadt damit entwickeln können."

Auch über Splitterflächen und Grundstückstausch lässt sich reden. "Aber nicht irgendwas für 'n Appl und 'n Ei verkaufen", sagt Kirsten, "und wenn, dann versteigern wir es wenigstens meistbietend." Die Stadträte stimmten letztlich mit 14 Stimmen für seinen Antrag und gegen den Verkauf des Geisinger Grundstücks. (sik)