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Altenberger Kräuterlikör - 180 Jahre alt und doch ganz jung

Die Klassiker gibt es in moderner Flasche mit neuem Etikett. Am Rezept wird nicht gerüttelt. Worauf der neue Besitzer des Traditionsunternehmens nun Wert legt.

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Die Marke "Altenberger" wurde modernisiert. Die Spirituosen kommen in neuer Flasche mit neuem Etikett daher.
Die Marke "Altenberger" wurde modernisiert. Die Spirituosen kommen in neuer Flasche mit neuem Etikett daher. © Altenberger Genuss GmbH

„Tradition bewahren, mit Blick in Richtung Zukunft“, unter dieser Maßgabe hat Thomas Röpke, der gebürtig aus Altenberg stammt, Anfang Juli die Altenberger Kräuterlikörfabrik übernommen. Seitdem wurde im Team der neu gegründeten Altenberger Genuss GmbH fleißig am neuen Gewand der Spirituosen-Klassiker geschneidert, wie das Unternehmen informiert.

Seit Anfang September ist das Ergebnis für alle sichtbar fest. Der Altenberger Gebirgsbitter, von Einheimischen auch liebevoll "Heimaterde" genannt, und der zuckerfreie Altenberger Kalmus präsentieren sich in einer neuen Flasche mit Korkverschluss. „Innerhalb des Prozesses der Überarbeitung der Marke 'Altenberger' legten wir viel Wert darauf, den Blick auf die vergangenen 180 Jahre nicht zu verlieren“ so Thomas Röpke. „So war es mit unserem Team eine Reise in die Vergangenheit. Seit 1842 wurden die Flaschen und Etiketten immer wieder verändert. Wir haben versucht, die Marke zu bewahren, aber eben auch zeitgemäß anzupassen und für die Zukunft zu stärken.“

Die neue Aufmachung, die ab sofort erhältlich ist, will mit moderner Form und hochwertigen Etiketten, gedruckt auf Naturpapier, überzeugen. Auch das Logo und das Markenzeichen, der berühmte Kräutermann, wurden überarbeitet. Dabei hat das Unternehmen Wert darauf gelegt, dass die Erkennbarkeit nicht verloren geht.

In den kommenden Wochen sollen der Altenberger Bitter und der Vogelbeerlikör im neuen Design in die Verkaufsregale kommen. Im Fokus hat das Unternehmen aktuell, den Internetauftritt ansprechend zu gestalten, mit modernem Onlineshop. “Mitte Oktober können dann die neuen Flaschen auch online erworben werden“, so Thomas Röpke. Ein Versprechen für die Zukunft gibt der neue Inhaber: „Der altbewährte Inhalt und damit der Genuss seit 1842 bleibt bei allen vier Klassikern erhalten.“

Die bewegte Unternehmensgeschichte

Laut Information der Altenberger Genuss GmbH gründete Stadtrat Adolf Fürchtegott Büttner im Juli 1842 die Altenberger Kräuterlikörfabrik. Ihm sei die bis heute streng unter Verschluss gehaltene Rezeptur des Gebirgsbitter, ein Halbbitter aus 33 verschiedenen Kräutern und Wurzeln, zu verdanken. In der DDR diente der Altenberger - wie viele andere begehrte Produkte - als eine Art Zweitwährung. Innerhalb von zwei Stunden sei damals eine Wochenproduktion vergriffen gewesen. Für einen Karton erhielt man dann Fliesen fürs Bad oder Ersatzteile für den Trabi.

Das Rezept sei immer dasselbe geblieben und wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Namensgeber für die kleine Manufaktur und den Altenberger Gebirgsbitter ist die Stadt Altenberg im Osterzgebirge. Hier wurde der Kräuterschnaps gern von den Bergleuten getrunken, die früher im Ort Zinn abbauten. Seine Seele bekomme der Likör durch das alte Rezept und den historischen Reifekeller, wo die Mixturen in Keramikbottichen ruhen. Eine lange Lagerzeit in irdenen Fässern und die strenge Qualitätssicherung seien die Garanten für den Geschmack.

Markenzeichen ist übrigens der Kräutermann. Den Alten mit Rauschebart und Pfeife im Mund gab es wirklich. Max Holtegel sammelte in den Sümpfen der Gegend die Kalmuswurzel und lieferte sie an die Manufaktur. Der berühmte Kräutermann bleibt seiner Marke treu: Wo er auftritt, sind Altenberger Spirituosenrezepte und Zutaten garantiert.

Bereits in der sechsten Generation, seit Juli im Rahmen der Altenberger Genuss GmbH, werden die Rezepturen für die Klassiker Gebirgsbitter, Bitter, Kalmus und Vogelbeerlikör unter strengster Geheimhaltung tradiert. (SZ)