Dippoldiswalde
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Wieder Kunst in der Schellerhauer Galerie

Den Skulpturen Friedemann Döhners sind schon viele über den Weg gelaufen. Jetzt sind sie mit Carsten Watols Landschaftsbildern gemeinsam zu sehen.

Von Siiri Klose
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Die Künstler Friedemann Döhner und Carsten Watol bereiten ihre Ausstellung in der Heimatstube Schellerhau vor.
Die Künstler Friedemann Döhner und Carsten Watol bereiten ihre Ausstellung in der Heimatstube Schellerhau vor. © Karl-Ludwig Oberthür

In Dresden kennt jeder die große sandsteinerne Menora, den siebenarmigen Leuchter, der an der Stelle der alten Synagoge am Anfang der Brühlschen Terrasse steht. Friedemann Döhner fertigte ihn 1973. Da war er bereits fertig mit seinem Studium der Bildhauerei an der Dresdner Kunsthochschule und arbeitete als freier Künstler. Dem Kirchplatz in Dippoldiswalde schuf er 2014 im wahrsten Sinne des Wortes ein Denkmal, auch diesmal aus Sandstein: ein verschnürtes Paket hält eine Schlange zusammen. Auf dem Sockel darunter steht auf Latein: "Das Richtige und das Falsche gehen Hand in Hand im gleichem Schritt.”

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Inzwischen ist Friedemann Döhner 83 Jahr alt - und gibt Steinen oder Gips nach wie vor höchst sorgfältig und durchdacht eine Form. Seine Plastiken und Skulpturen zeugen von seiner sehr charakteristischen Art, Material und Inhalt in eine Balance zu bringen.

Endlich wieder Kulturprogramm in den Heimatstuben

Der in Lauenstein beheimatete Landschaftsmaler Carsten Watol war es, der Dietrich Papsch darauf brachte, Friedemann Döhner in den Schellerhauer Heimatstuben auszustellen. "Döhner lebt so zurückgezogen, dass ich ihn tatsächlich noch gar nicht richtig wahrgenommen hatte", sagt Papsch, der seit 2018 mit dem Schellerhauer Heimatverein Ausstellungen, Lesungen und andere Kulturtermine in den Räumen der ehemaligen Gastwirtschaft organisiert - und der nach der achtmonatigen Pause inzwischen ungeduldig der ersten Ausstellungseröffnung nach Corona entgegenfiebert.

Am Sonnabend ist es dann auch so weit: Reimar Börnicke, der ehemalige Kulturamtsleiter von Dippoldiswalde, wird die einführenden Worte zur Ausstellung "Sichtweisen" sprechen, in der die Malerei von Casten Watol und die Skulpturen Friedemann Döhners zu sehen sind. "Reimar Börnicke kennt Döhner sehr gut", sagt Papsch. Und Carsten Watols Osterzgebirgs-Themen sowieso.

Das Typische des Osterzgebirges

Auch Watol studierte an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, rund zwanzig Jahre später als Döhner. In Lauenstein arbeitet er seit 1993 als freiberuflicher Künstler, seit 1996 betreibt er dort seine "Galerie Bauer". Mit Pastellkreide, Öl- oder Aquarellfarben arbeitet er das Typische der Region heraus - Gehöfte mit ihren Anbauten, Dorfkirchen, das Schloss Lauenstein oder windschiefe Holzscheunen fügen sich dabei genauso in die weiten Landschaften ein wie die markanten Steinrücken der einstigen Feldgrenzen. Landschaften rund um Schellerhau, Lauenstein, Liebenau und Fürstenau sind es auch, die in den Heimatstuben zu sehen sind.

Sichtweisen. Ausstellung vom 26. 6.-3. 10. 2021, Galerie & Museum Heimatstuben Schellerhau, Hauptstr. 87, Eintritt frei

Eröffnung am Sonnabend, 16 Uhr (ab 15 Uhr geöffnet). Laudatio von Reimar Börnicke, Dresden, Musik: Petra Verhees, Schellerhau, und Claudia Walter, Dippoldiswalde.