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Weiterer Millionen-Zuschuss für Altenbergs Bobbahn

Nach dem Bundestag gibt nun auch das Land Sachsen viel Geld für die Bobbahn in Altenberg. Damit soll der Eiskanal weiterhin internationalen Ansprüchen genügen.

Von Tino Meyer & Andrea Schawe
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Altenberg, ein Wintersportmärchen. So soll es auch künftig aussehen an der Bob- und Rennschlittenbahn.
Altenberg, ein Wintersportmärchen. So soll es auch künftig aussehen an der Bob- und Rennschlittenbahn. © Egbert Kamprath

Altenberg. Der Freistaat unterstützt die Sanierung der Bobbahn in Altenberg. Damit der Eiskanal weiterhin internationalen Standards entspricht, investiert Sachsen 2,6 Millionen Euro. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. "Damit setzten wir ein klares Zeichen zur weiteren Stärkung des Wintersportstandorts Altenberg", sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU).

Der Eiskanal ist fester Bestandteil im nationalen und internationalen Wettkampfkalender – insbesondere, weil die Bahn am bayrischen Königsee im Sommer 2021 durch ein Unwetter zerstört wurde. Im Januar 2024 finden in Altenberg die Rennrodel-Weltmeisterschaften statt.

Bis dahin sind umfassende Baumaßnahmen nötig. Geplant ist eine Erweiterung des Wiegehauses Zielgebäude. Dort sollen Aufenthaltsbereiche für Sportler, das Wettkampfgericht und die technische Kontrolle sowie sanitäre Anlage für Athleten und Besucher untergebracht werden. Zudem wird der Bahnkörper bis Kurve 3 auf einer Länge von etwa 30 Metern im unmittelbaren Damen-Rodel-Startbereich überdacht. Auch das bestehende Pressehaus wird saniert und erweitert. Die Bauarbeiten sollen nach Ende der aktuellen Saison beginnen.

Tatsächlich gehört die Altenberger Bahn, die im Oktober zum 40. Mal vereist worden ist, immer noch zu den anspruchsvollsten der Welt, liegt mittlerweile in der Infrastruktur aber weit hinter internationalen Ansprüchen zurück. Die Kunsteisbahn wurde 1987 offiziell eingeweiht, die Rennrodel-WM 2024 ist nach 1996 und 2012 die dritte im Kohlgrund.

"Wir werden auch danach weiter investieren müssen, um den Bundesstützpunkt zu halten", sagte Schuster. Erst vor wenigen Wochen hat das Bundesinnenministerium den Bundesstützpunkt Bob, Rodel, Skeleton in Altenberg und Oberwiesenthal für weitere vier Jahre bis 2026 verlängert. Der Investitionsbedarf wird nach Angaben des Innenministers auf etwa 20 Millionen Euro geschätzt.

Auch der Bund investiert in Altenberg

Am Sonntag war bekannt geworden, dass der Eiskanal eine unerwartete finanzielle Unterstützung vom Bund in Höhe von 1,75 Millionen Euro erhält. Man wolle den Spitzensportstandort Deutschland auch durch attraktive und moderne Sportanlagen stärken, erklärte der für den Etat des Bundesinnenministeriums verantwortliche Bundestagsabgeordnete Thorsten Lieb nach der sogenannten Bereinigungssitzung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Donnerstagabend.

Die Förderung der Wintersportstruktur in Altenberg sei ein Gewinn für ganz Deutschland, so der Bundestagsabgeordnete Thorsten Lieb. "Statt die Vergabe von Sportereignissen in Länder ohne entsprechende Tradition und unter schwierigen klimatischen Bedingungen oder in Länder mit kritischer Menschenrechtslage zu beklagen, sollten wir attraktive Angebote für internationale Wettbewerbe im eigenen Land machen", betonte der FDP-Politiker.

Auch das Institut für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) in Leipzig profitiert von den Ergebnissen der Bereinigungssitzung, in der der Haushaltsausschuss unter anderem über noch offene Zuschussanfragen für Projekte berät, mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 1,49 Millionen Euro. An dem trainingswissenschaftlichen Zentrum werden deutsche Spitzenathleten sowie die nationalen Verbände wissenschaftlich begleitet. (mit dpa)