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Neue Millionen für den Leistungssport in Altenberg

Der Vorzeigebau in Altenberg ist teurer als geplant. Deshalb gibt es jetzt erneut Geld vom Freistaat, und es gibt einen Eröffnungstermin. Was der Minister und das Landratsamt dazu sagen.

Von Tino Meyer
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Altenberg, ein Wintersportmärchen. Idyllisch sähe es tatsächlich aus – wenn die Baustelle Leistungssportzentrum nicht wäre.
Altenberg, ein Wintersportmärchen. Idyllisch sähe es tatsächlich aus – wenn die Baustelle Leistungssportzentrum nicht wäre. © Egbert Kamprath

Altenberg. Wer sich für Wintersport interessiert, schaut in diesen Tagen nach China zu den Olympischen Spielen. Die deutschen Rodler waren, einmal mehr, umfassend erfolgreich. Inzwischen kämpfen die Skeletonis um Medaillen, ehe danach die Wettkämpfe für die Bobfahrer um Fahnenträger Francesco Friedrich beginnen.

Auch in Altenberg, wo alle drei Disziplinen hoch im Kurs stehen, tut sich etwas. Mit Blick auf das neue Leistungssportzentrum kann von Goldkurs allerdings keine Rede sein – eher von Geldkorrektur. Die ursprünglich geplanten knapp acht Millionen Euro für den Vorzeigebau im Ortszentrum, der neben den Kufensportarten auch Biathleten exzellente Bedingungen bieten soll, waren ohnehin längst nicht mehr zu einzuhalten. Genauso wenig wie der eigentlich für 2018 vorgesehene Eröffnungstermin. Der Kreistag beschloss bereits im August 2017 ein erweitertes Finanzierungskonzept mit Kosten von 12,24 Millionen Euro. Genug war aber auch das nicht.

Eine zu verlegende Fernwärmeleitung, die Sicherung der benachbarten Sporthalle sowie diverse weitere Maßnahmen und der damit verbundene Bauverzug sorgten dafür, dass der Finanzrahmen im Juni 2020 nochmals erweitert werden musste – auf nunmehr 14,8 Millionen Euro. Davon zahlen Landkreis (3,3 Millionen) und Bund (rund vier Millionen) etwa eine Hälfte, die andere kommt vom sächsischen Innenministerium.

Warum der Innenminister zustimmt

Der erneuten nachträglichen Förderung hat der für den Sport verantwortliche Amtschef Roland Wöller kurz vor dem Jahreswechsel zugestimmt. Nachdem der Freistaat 2016 zunächst 4,5 Millionen Euro zugesagt hatte und zwei Jahre später weitere 1,1 Millionen Euro bewilligte, gab es noch einmal gut zwei Millionen Euro. „Das neue Leistungssportzentrum in Altenberg“, erklärt Wöller auf SZ-Nachfrage, „ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunft des Leistungssports in ganz Sachsen. Daher habe ich einer nochmaligen Erhöhung der Fördersumme zugestimmt.“

Laut des CDU-Politikers würden mit dem neuen Komplex „für die Olympiasiegerinnen und Olympiasieger von morgen aus ganz Sachsen“ ideale Bedingungen geschaffen. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für Altenberg und ganz Sachsen als Wintersportstandort mit internationaler Ausstrahlung“, sagt Wöller. Bleibt die Frage nach der Fertigstellung.

Baumaßnahmen sollen Ende April beendet sein

Auch dafür gibt es jetzt einen Termin. „Der Abschluss der Baumaßnahmen im Gebäude und an den Fassaden ist bis Ende April geplant. Anschließend erfolgen die Bauabnahmen und die Übergabe an die Betreibergesellschaft“, teilt das Landratsamt auf SZ-Nachfrage mit. Klingt tatsächlich nach einer Perspektive auch im Hinblick auf Olympia 2026.

Schon am Wochenende finden in Altenberg die deutschen Bob-Meisterschaften statt. Mit Richard Oelsner und Maximilian Illmann vom BSC Sachsen Oberbärenburg sind unter anderem zwei Piloten am Start, die jetzt eigentlich in Peking sein wollten. Auch ein Olympiasieger hat sich angemeldet: Harald Czudaj, der 1994 in Lillehammer mit dem Vierer Gold gewann.