Sport
Merken

Altenberger Bobbahn erlebt nächstes Novum

Acht Rennen in einer Woche stehen in Altenberg beim Bob-Europacup auf dem Programm. Besonders für die deutschen Piloten um Lokalmatador Max Illmann geht es um mehr als gute Platzierungen.

Von Tino Meyer
 3 Min.
Teilen
Folgen
Altenberg, ein Wintermärchen. Ganz so verschneit sieht es rund um die Bobbahn im Osterzgebirge noch nicht aus. Für den Bob-Europacup aber ist alles vorbereitet.
Altenberg, ein Wintermärchen. Ganz so verschneit sieht es rund um die Bobbahn im Osterzgebirge noch nicht aus. Für den Bob-Europacup aber ist alles vorbereitet. ©  Egbert Kamprath

Altenberg. Die nacholympische Bob-Saison hat offiziell begonnen, spätestens mit dem Weltcup im kanadischen Whistler ist die Formel 1 des Winters wieder im Wettkampfmodus. Der Europacup, sozusagen die zweite Reihe der laut Bob-Bundestrainer René Spies, Premium-Randsportart, fährt sogar schon eine Woche länger - und macht nun vom 28. November bis 3. Dezember in Altenberg mit einem Doppel-Wettbewerb Station.

Nach dem Auftakt mit jeweils zwei Mono- und Zweierbob-Rennen für die Frauen sowie zwei Zweier- und Viererrennen der Männer im norwegischen Lillehammer finden die Europacups Nummer drei und vier auf der traditionsreichen Bahn im Osterzgebirge statt. Ein weiteres Novum für Altenberg, nachdem 2020 und 2021 zwei Weltmeisterschaften in Folge ausgetragen wurden und im Januar 2023 zwei Weltcups hintereinander im Rennkalender stehen.

Damit nicht genug: Weil der Weltcup derzeit in Nordamerika unterwegs ist, sich das aber nicht alle Nationen leisten wollen und auch können, vermelden die Altenberger Organisatoren für den Europacup eine proppevolle Teilnehmerliste. Auch das hat es so noch nicht gegeben. 15 Pilotinnen und 24 Piloten mit ihren Teams werden diesmal am Start sein, insgesamt 14 Nationen haben gemeldet - mehr als bei den Nordamerika-Weltcups.

Illmanns größter Konkurrent in den eigene Reihen

Favoriten dort wie hier: die Deutschen, insbesondere bei den Männern. Große Hoffnungen im Europacup liegen dabei auf Zweier-Juniorenweltmeister und Sachsens Bob-Nachwuchshoffnung Maximilian Illmann vom BSC Sachsen Oberbärenburg, der zum Auftakt in Lillehammer alle Rennen im Zweier und Vierer für sich entscheiden konnte. Sein mutmaßlich größter Konkurrent für die Rennen in Altenberg kommt mit Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) aus den eigenen Reihen. Der Oberhofer hatte nur knapp die Nominierung fürs deutsche Weltcup-Team verpasst.

"Wir lassen uns die Option offen, nochmal zu wechseln. Hans-Peter war im Zweier ja deutlich vorne und hat für die zweite Saisonhälfte eine gute Option, im Zweier-Weltcup an den Start zu gehen", sagte Bundestrainer Spies nach der internen Qualifikation, die der Olympia-Dritte Christoph Hafer für sich entschied. Francesco Friedrich und Johannes Lochner, die beiden deutschen Weltklasse-Piloten, waren bereits für den Weltcup gesetzt.

Ein Bild aus dem vergangenen Corona-Winter: Weltklasse-Pilot Francesco Friedrich und Nachwuchshoffnung Maximilian Illmann. Beide fahren für den BSC Sachsen Oberbärenburg.
Ein Bild aus dem vergangenen Corona-Winter: Weltklasse-Pilot Francesco Friedrich und Nachwuchshoffnung Maximilian Illmann. Beide fahren für den BSC Sachsen Oberbärenburg. © Stephan Klingbeil/KSB

Beim Europacup geht es aber nicht nur für Hannighofer darum, sich für den Weltcup zu empfehlen. Auch Illmann hat die Chance - wenn er konstant überzeugende Leistungen zeigt. Nach der Nordamerika-Tour wird der Weltcup dann Anfang Januar in Winterberg fortgesetzt, ehe die Bob-Elite danach nach Altenberg kommt.

Mit Monobob-Juniorenweltmeisterin Maureen Zimmer vom BSC Sachsen Oberbärenburg gibt es bei den Frauen ebenfalls eine Pilotin mit Heimvorteil. Sie bringt aus Lillehammer je zwei zweite und dritte Plätze im Mono und Zweier mit. Die weiteren Deutschen: Diana Filipszki (WSV Königssee), Adam Ammour (BRC Thüringen) sowie Nico Semmler (BRC Ilsenburg/Harz). Gefahren werden am 28. und 29. November sowie am 2. und 3. Dezember in vier Disziplinen insgesamt acht Rennen mit jeweils zwei Läufen.

Nach zwei Wintern mit coronabedingten Einschränkungen sind auch wieder Zuschauer an der Bobbahn zugelassen. Der Zugang aufs Bahngelände erfolgt ausschließlich über den Bornweg (Tor B). Tickets kosten 6 Euro (ermäßigt 3 Euro) und sind zu den Renntagen an der Tageskasse erhältlich. An den Trainingstagen (26./27./30.11 und 1.12.) ist der Eintritt frei.

Zeitplan: Mo., 28.11.: ab 9 Uhr Mono Frauen, Zweier Männer; Di., 29.11.: ab 9 Uhr Mono Frauen, Zweier Männer; Fr., 2.12., ab 9 Uhr Zweier Frauen, Vierer Männer; Sa., 3.12., ab 9 Uhr: Zweier Frauen, Vierer Männer.