Update Sport
Merken

Findet die Rodel-WM Ende Januar in Altenberg statt?

Gerüchte machen die Runde. Wegen Problemen mit der Bahn in Oberhof könnte die Rodel-WM in Altenberg stattfinden. Das Dementi folgt umgehend. Und auch die Bob- und Skeleton-WM in St. Moritz ist gesichert.

Von Tino Meyer
 3 Min.
Teilen
Folgen
Nicht zuletzt für die Rodel-WM 2023 ist der traditionsreiche Eiskanal in Oberhof umfangreich modernisiert worden. Im Herbst aber gab es ein Leck im Kühlsystem.
Nicht zuletzt für die Rodel-WM 2023 ist der traditionsreiche Eiskanal in Oberhof umfangreich modernisiert worden. Im Herbst aber gab es ein Leck im Kühlsystem. © dpa-Zentralbild

Altenberg. Erst die Probleme mit dem Eis und nun das Gerücht, die für das letzte Januar-Wochenende terminierte Rodel-WM könne nicht in Oberhof stattfinden. Bei dem im Vorjahr nach einer umfassenden Modernisierung neu eröffneten Eiskanal, so heißt es, soll es erneut Schwierigkeiten mit dem Kältesystem geben. Fakt ist: Die Bahn wurde zuletzt gut eine Woche nicht betrieben.

"Es gab und gibt keine signifikanten Dinge, die dazu führen könnten, die WM in Oberhof infrage zu stellen", erklärt daraufhin Sebastian Lenk, Sprecher des Thüringer Schlitten- und Bobsportverbandes und Mitarbeiter beim Zweckverband Thüringer Wintersportzentrum. Nach der deutschen Meisterschaft kurz vorm Jahreswechsel habe man sich bewusst dazu entschieden, das Eis neu aufzubauen. "Es gibt keinerlei technischen Probleme", betont Lenk auf Nachfrage von Sächsische.de. Und er ergänzt: "Das Eis ist damit besser geworden. Die WM ist sehr, sehr sicher, wir freuen uns auf die Wettkämpfe."

Die Antwort auf die Frage nach einer Alternative zu Oberhof wäre naheliegend gewesen: Altenberg. Der Sachsen-Energie-Eiskanal im Kohlgrund, der bereits den Zuschlag für die Rodel-WM 2024 erhalten hat, hätte einmal mehr einspringen können. So wie bei der Bob- und Skeleton-WM 2022, als die Titelkämpfe coronabedingt nicht wie geplant im US-amerikanischen Lake Placid ausgetragen werden konnten. Altenberg wäre diesmal sowohl geografisch als auch logistisch naheliegend, da eine Woche nach der WM der Rodel-Tross ohnehin zum Weltcup ins Osterzgebirge kommt.

Nach Informationen von Sächsische.de gab es bislang weder eine Anfrage vonseiten des Weltverbandes noch überhaupt Bedenken - und zudem die Entwarnung aus Oberhof. Probleme mit der Kühlung wie im Oktober, als die Vereisung wegen eines Lecks in der Ammoniak-Leitung verschoben werden musste, bestünden nicht. "Letztlich haben wir uns bewusst dazu entschieden, die Bahn mit Blick auf die bevorstehenden Weltmeisterschaften neu aufzubauen", betont Jörg Peter, technischer Betriebsleiter des Zweckverbandes Thüringer Wintersportzentrum Oberhof.

Man wolle allen Sportlerinnen und Sportlern zum Saisonhöhepunkt die bestmöglichen Bedingungen bieten und habe auch an sich selbst einen hohen Anspruch, so Peter, und er erklärt: "Dieser Vorgang ist keineswegs unüblich, da die richtige Bahnpräparation so wesentlich schneller und vor allem effektiver umgesetzt werden kann."

Aufgrund der milden und stürmischen Wetterlage rund um den Jahreswechsel wurde die Vereisung in Oberhof zurückgefahren und inzwischen eine neue knapp drei Zentimeter dicke Eisfläche erzeugt. Damit kann ab Dienstag, 17. Januar, auch die internationale Trainingswoche vor der WM wie geplant beginnen.

Gesichert ist auch die Bob- und Skeleton-WM in St. Moritz - was zum Jahreswechsel anders schien. Auch da machte zumindest das Gerücht die Runde, der Saisonhöhepunkt auf der einzigen auf Weltniveau genutzten Natureisbahn könne angesichts der milden Temperaturentwicklung in diesem Winter nicht stattfinden.

Die Bahn, die von St. Moritz ins benachbarte Celerina führt, wird jedes Jahr im November komplett neu errichtet. Und tatsächlich war der Bahnbetrieb zuletzt auch mal eingeschränkt, nun aber laufen die WM-Vorbereitungen auf Hochtouren. So lässt das hoch gehandelte Schweizer Bob-Team mit Pilot Michael Vogt an der Spitze den Weltcup in diesen Tagen in Altenberg aus, um sich auf der Heimbahn gezielt auf die WM vorzubereiten.