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Heim-WM findet ohne Skeletoni Jungk statt

Der Bundestrainer verzichtet in Altenberg auf ihn und macht das ausgerechnet an der Startleistung fest. Anders als bei den Frauen gibt es keine interne Ausscheidung.

Von Tino Meyer
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Im Sommer ein Team im Training: die Skeletonis Susanne Kreher und Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg.
Im Sommer ein Team im Training: die Skeletonis Susanne Kreher und Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg. © photoarena/Eisenhuth

Altenberg. Die Entscheidung des Skeleton-Bundestrainers ist schneller gefallen als erwartet - und das Ergebnis ernüchternd bis schwer enttäuschend für Axel Jungk. Die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft ab 1. Februar auf seiner Heimbahn in Altenberg findet ohne den Vorjahres-WM-Zweiten vom BSC Sachsen Oberbärenburg statt. Das hat der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) am Dienstag bekanntgegeben.

Bei den Männern bilden Titelverteidiger Christopher Grotheer, der Jungk vor einem Jahr bei der WM in Altenberg mit 0,02 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei verwies, sowie Alexander Gassner und Felix Keisinger das deutsche Aufgebot. Keisinger verpasste am vergangenen Wochenende bei der Junioren-WM in St. Moritz den Titel knapp - und damit einen vierten Startplatz für Deutschland, den dann Jungk erhalten hätte. Nun aber fehlt der Dresdner im WM-Team. Ein ursprünglich in Aussicht gestelltes Ausscheidungsrennen auf der WM-Bahn in Altenberg wird nicht stattfinden.

Jungk hatte nicht zuletzt eingeschränkt durch anhaltende Achillessehnenprobleme die Qualifikation für den Weltcup verpasst, durfte aber am vergangenen Wochenende in Königssee starten - weil Keisinger in St. Moritz fuhr. Mit einem vierten Platz sorgte Jungk für ein ordentliches Ergebnis, Bundestrainer Christian Baude aber war das offensichtlich nicht genug.

Auch die WM-Belastung spricht gegen Jungk

"Die Startleistungen von Axel waren aus meiner Sicht erschreckend schwach, und das auf dem Start am Königssee, der sehr kurz und sehr steil ist, und wo alle immer dicht beisammen sind, war er zum Rennen zwei Zehntel langsamer als der Beste. Das würde in Altenberg nicht besser werden. Seine Leistung am Königssee war insgesamt gut, ohne Frage, aber sie war nicht überragend", begründet Baude.

Zudem verweist der Cheftrainer auf den Gesundheitszustand Jungks, dessen eigentliche Stärke jahrelang der Start war. "Der WM-Zeitplan sieht drei Tage Training und zwei Tage Wettkämpfe in Folge vor, es geht also fünf Tage durch. Wir als Trainerteam glauben, dass Axel dieser Belastung in seinem gegenwärtigen Trainingszustand nicht standhalten wird", sagt Baude. Jungk wird nun die Saison vorzeitig beenden und die Zeit nutzen, um vollständig gesund zu werden und sich auf die Olympiasaison vorzubereiten.

Bei den Frauen - nominiert sind Titelverteidigerin Tina Hermann, Jacqueline Lölling sowie die neue Junioren-Weltmeisterin Hannah Neise - gibt es dagegen einen vierten Startplatz und auch ein internes Ausscheidungsrennen.

Die Weltcup-erfahrene und WM-Dritte von 2019 Sophia Griebel fährt an diesem Wochenende beim Weltcup in Innsbruck gegen Jungks Oberbärenburger Teamkollegin Susanne Kreher, zuletzt Zweite bei der Junioren-WM. "Ich möchte die beiden im Weltcup sehen, auch im Vergleich zur Weltspitze. Sie sollen sich jetzt in Innsbruck beweisen, und danach werde ich entscheiden", erklärt Baude.