Einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz hat Malermeister Matthias Ehrlich gegenwärtig in Geising. In 21 Metern Höhe verleiht er dem Zifferblatt der Kirchturmuhr ein frisches Aussehen. Der Zahn der Zeit hatte deutliche Spuren hinterlassen. Zum letzten Mal war das Zifferblatt 1976 neu bemalt worden.
Inzwischen konnte man einige Zahlen kaum noch erkennen. Deshalb gab die Geisinger Kirchgemeinde den Auftrag für die Erneuerung, denn die Turmuhr ist ein Blickfang im Ort und auch in Zeiten von Handy und Armbanduhr schauen viele immer noch hinauf, wenn sie wissen wollen, wie spät es ist. Außerdem sollte die Gelegenheit genutzt werden, die ausgeschlagene Zeigerwelle zu reparieren.
Bevor Ehrlich das neue Zifferblatt nach dem alten Vorbild malen konnte, musste er die Kupferplatte mit einem Durchmesser von zwei Metern komplett abschleifen. Anschließend brachte er sechs Farbschichten auf. Bei der Arbeit denkt er manchmal schmunzelnd daran, dass 1976 auch ein Ehrlich-Maler hier stand und zwar sein Vater Frieder. Allerdings gab es damals kein komfortables Gerüst, sondern aus einem Turmfenster wurden zwei Bohlen geschoben, auf die eine Plattform gesetzt wurde, von der aus sein Vater arbeitete.