Dippoldiswalde
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Haselmäuse nehmen Wohnangebot an

Die kleinen Nager werden immer seltener. Doch im Osterzgebirge ist ihr Lebensraum offensichtlich noch intakt.

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Eine Haselmaus ist in die Wohnkästen der Naturschutzstation Osterzgebirge eingezogen.
Eine Haselmaus ist in die Wohnkästen der Naturschutzstation Osterzgebirge eingezogen. © Sina Klinger

Im Frühjahr verteilten die Mitarbeiter der Altenberger Naturschutzstation Osterzgebirge 60 Haselmaus-Kästen im Osterzgebirge. Zwar können sich Haselmäuse durchaus selbst ein Nest bauen, doch bei den Kästen geht es den Naturschützern darum, einen Überblick zu bekommen, wo überall noch Haselmäuse verbreitet sind.

Die Tiere wiegen zwischen 19 und 35 Gramm, etwa so viel wie ein Champignon. Sie sind nachtaktiv, große Kletterkünstler - und werden immer seltener. Wieder einmal liegt es am Lebensraum: Die kleinen Nager ernähren sich von Strauchfrüchten wie Beeren und Nüssen.

Sträucher als Feldrain fallen EU-Agrarförderung zum Opfer

Doch Felder sind immer seltener von Strauchzonen umgeben, weil sich die Agrarförderung der EU nach der Ackerfläche richtet, die auf Luftbildern zu erkennen ist. Deshalb sind Landwirten klar sichtbare Feldgrenzen wichtig. Haselmäuse finden dort jedoch weder Unterschlupf noch Futter.

Anders als "richtige" Mäuse halten Haselmäuse Winterschlaf. Auch mit ihrem buschigen Schwanz gehören sie wie die Bilche eher zur Gruppe der Siebenschläfer. Die Wohnkästen der Naturschützer im Osterzgebirge haben sie gut angenommen, wie jetzt eine Sichtung ergab: "In den kleinteiligen Wald- und Wiesengebieten gibt es offensichtlich gesunde Populationen", sagt Naturschutz-Koordinatorin Sina Klinger. "Die Kästen sollen den Haselmäusen auch einen Schutz vor Mardern und Waschbären bieten." (sik)