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Altenberg: Höchstgelegene Baude des Osterzgebirges wiedereröffnet

Nach umfassender Sanierung ist das Ausflugsziel Kahleberg bei Altenberg attraktiver geworden. Der Wasseranschluss war eine Herausforderung.

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Wirt Severin Szulczyk freut sich hier mit Wolfram Gläser vom Forstbezirk Bärenfels über die gelungene Sanierung.
Wirt Severin Szulczyk freut sich hier mit Wolfram Gläser vom Forstbezirk Bärenfels über die gelungene Sanierung. © Egbert Kamprath

Grund zur Freude hatte jetzt Kahlebergwirt Severin Szulczyk. Am Dienstag konnte er nach viereinhalb Jahren des Provisoriums endlich aus dem Imbisswagen in die sanierte benachbarte Kahlebergbaude umziehen. Rund 300 000 Euro hat der Staatsbetrieb Sachsenforst in den Ausbau gesteckt. Unter den Eröffnungsgästen war auch Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst Utz Hempfling.

„Der Kahleberg ist ein überaus beliebtes Ausflugsziel − und die Erholung und das Naturerlebnis sind wichtige Funktionen des Waldes“, betonte Hempfling, Landesforstpräsident , bei der Eröffnung. Passend zum Termin herrschte Sonnenschein am Kamm und die Sicht vom Kahleberg reichte weit ins Land. Vom Berggipfel hat man schöne Ausblicke unter anderem auf Altenberg, die Pinge, den Geisingberg und bis nach Dresden. Je nach Wetterlage kann man sogar mit bloßem Auge das Riesengebirge sehen. Die Kahlebergbaude ist das höchstgelegene Gebäude des Osterzgebirges in Sachsen. Am höchsten ist auf tschechischer Seite der Wieselstein (Loučná) mit 956 Metern.

Der Kahleberg ist mit seinen 905 Metern die höchste Erhebung des Osterzgebirge in Sachsen.
Der Kahleberg ist mit seinen 905 Metern die höchste Erhebung des Osterzgebirge in Sachsen. © Egbert Kamprath
Anzhela Szulczyk, die in der Baude mitarbeitet, freut sich, dass es endlich fließendes Wasser in der Küche gibt.
Anzhela Szulczyk, die in der Baude mitarbeitet, freut sich, dass es endlich fließendes Wasser in der Küche gibt. © Egbert Kamprath
Wolfram Gläser, der für den Umbau zuständige Mitarbeiter beim Forstbezirk Bärenfels. Wasser fließt jetzt Dank einer fast 100 Meter tiefen Bohrung.
Wolfram Gläser, der für den Umbau zuständige Mitarbeiter beim Forstbezirk Bärenfels. Wasser fließt jetzt Dank einer fast 100 Meter tiefen Bohrung. © Egbert Kamprath
Das beheizbare Kaminzimmer
in der Bergbaude.
Das beheizbare Kaminzimmer in der Bergbaude. © Egbert Kamprath
Kahlebergwirt Severin Szulczyk hatte am Dienstag gleich zu tun. Zu den ersten Gästen gehörte auch Heidi Nessler (72) aus Luchau.
Kahlebergwirt Severin Szulczyk hatte am Dienstag gleich zu tun. Zu den ersten Gästen gehörte auch Heidi Nessler (72) aus Luchau. © Egbert Kamprath

Der Staatsbetrieb Sachsenforst ließ das beliebte Ausflugsziel auf dem Kahleberg umfassend sanieren und modernisieren, wie die Behörde mitteilt. Die Baude war zwischenzeitlich geschlossen, weil sowohl Strom- und Wasseranschlüsse als auch Toiletten und Abwassergruben fehlten. Diese Verhältnisse waren in keiner Weise mehr zeitgemäß. Damit weiter Gastronomie dort betrieben werden konnte, war die Sanierung zwingend erforderlich.

Wasser aus fast 100 Metern Tiefe

Für die Sanierung entwickelte der Forstbezirk Bärenfels, der den Staatswald im Osterzgebirge bewirtschaftet, ein Nutzungskonzept für die Baude. Zentrales Projekt der Sanierung war eine Tiefenbohrung für das Frischwasser. Das wird nun in fast 100 Metern Tiefe gewonnen. Auch wenn noch ein Schild darauf hinweist, dass es nicht als Trinkwasser freigegeben werden kann, ist der Anschluss ein riesiger Fortschritt.

Das nötige Stromkabel musste über eine Strecke von rund 1,2 Kilometer verlegt und große Abwassergruben mussten installiert werden. So gibt es jetzt Toiletten, Funktionsräume für den Imbissbetreiber und ein beheizbares Kaminzimmer für Besucher etwa bei schlechtem Wetter.

Aktuell ist der Imbissbetrieb an den bisherigen privaten Betreiber verpachtet. Der Forstbezirk wird den längerfristigen Imbissbetrieb nach eigener Aussage öffentlich ausschreiben.

Die Kahlebergbaude wurde 1961 vom damaligen Staatlichen Forstwirtschaftslehrbetrieb Tharandt für Forstleute als Schutz- und Aufenthaltshütte errichtet. Bereits damals gab es ein einfaches Imbissangebot. Das alles allerdings ohne Frischwasser- und Stromanschluss. Seit 2018 war nur noch ein provisorischer Imbiss aus einem aufgestellten Wagen heraus möglich. Das war nur als Übergangslösung vorgesehen und ist nun nicht mehr nötig.

Der Kahleberg wird ganzjährig von vielen Waldbesuchern begangen. In der kalten Jahreszeit ist er einer der wichtigsten Anlaufpunkte für den Wintersport, sowohl für Langlauf als auch Abfahrt. (SZ/gk, ek)