Der Ton macht die Musik - und bei der Malerin Lieselotte Theil-Hurshell werden die Töne gleich noch zu Form und Farbe. Am Sonntag eröffnet sie in der Schellerhauer Galerie ihre Ausstellung "Bilderwelten". Auf den ersten Blick sind ihre stark farbigen Werke abstrakt, auf den zweiten schälen sich Landschaften oder Gesichter heraus. Immer sind sie eine Einladung, sich einzulassen auf einen sprichwörtlichen Doppelsinn.

Die Künstlerin malt, was sie hört - ihr Weg ist es, mit kraftvollen, lebhaften Farben das wiederzugeben, was sie beim Hören klassischer Musik empfindet. Vor allem die Musik Richard Wagners ist es, die sie inspiriert. In seine Opern konnte sie sich von 2009 bis 2013 als Stipendiatin im Graupaer Lohengrinhaus vertiefen, eben an jenem Ort, wo Wagner 1846 den musikalischen Entwurf der Oper "Lohengrin" schuf.

Gebürtige Wienerin arbeitet in Dresden

In ihren Bildern spürt Theil-Hurshell der Poesie in den Wagnerischen Klangwelten nach, indem sie die Musik in weiche, sanfte Bildstrukturen und Farbnuancen verwandelt. Oft entstehen so sphärisch anmutende Bildkompositionen. Die Künstlerin stammt ursprünglich aus Wien und studierte später auch in Hamburg und Dresden. Ihre Bilder gelten als Wiener Stil des fantastischen Realismus.

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Seit Ende der neunziger Jahre arbeitet sie als freischaffende Künstlerin in Dresden - was ihr Schaffen auch privat beeinflusst haben dürfte, ist sie doch mit dem amerikanischen Dirigenten und Musikwissenschaftler Michael Hurshell verheiratet, der in Dresden die Neue Jüdische Kammerphilharmonie leitet und einst auch die multimediale Ausstellung im Lohengrinhaus konzipierte.

• Ausstellungseröffnung und Künstlergespräch am Sonntag, 23. Oktober, ab 16 Uhr
• Galerie & Museum Heimatstuben Schellerhau, Hauptstr. 87, Altenberg OT Schellerhau