Wann kommt der Impfbus nach Altenberg?

Am 23. Februar sagt die "Taskforce Impfzentren Covid-19" des sächsischen Landesverbandes Deutsches Rotes Kreuz zu, dass der Impfbus nach Bannewitz in Altenberg Station machen würde. Da lag die Zahl der Coronafälle im Gemeindegebiet Altenberg bei fünf. Als sie drei Tage später den Einsatz absagte, lag sie bei sieben.
Nur eine Woche später ist die Zahl der Coronainfizierten im Raum Altenberg auf 15 gestiegen, doch ein neuer Stopp des Impfbusses ist nicht in Sicht. "Nächsten Mittwoch wären wir mit den Über-80-Jährigen hier durch gewesen", sagt Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten.
DRK sollte Impfkapazitäten im Vogtland bündeln
Doch auch wenn die DRK-Taskforce nächsten Freitag wieder in Bannewitz vorfahren wird, um die Zweitimpfungen der Senioren und die Erstimpfung der Erzieherinnen vorzunehmen, ist derzeit kein nächster Halt in Altenberg geplant.
Die Impf-Taskforce des DRK-Landesverbandes begründete die Absage mit der Anweisung des sächsischen Sozialministeriums, im Vogtland alle Kräfte zu bündeln. Der westsächsische Landkreis ist nach wie vor Spitzenreiter in den Ansteckungsraten. Dennoch schienen Bürgermeister Kisten die Umstände der Absage dubios - vor allem, weil sie nach mehreren Zusagen auch des Sozialministeriums so kurzfristig und überraschend kam.
In Zukunft entscheidet das Landratsamt über Impfbustour
So richtig erklären kann auch DRK-Pressesprecher Kai Kranich den Ausfall nicht. Er spricht von einem "unglücklichen Moment", von "vielleicht zu schnell zugesagt" und bittet um Verständnis dafür, dass sich die Taskforce noch in der Pilotphase befände: "Das ist natürlich unbefriedigend für den Bürgermeister".
"Die Taskforce geht jetzt in eine geregelte Struktur über", sagt er. Geregelt heißt: "Ab nächster Woche gibt es ein rollendes Impfzentrum im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge." Nach welchem Fahrplan er die Gemeinden nach Bannewitz ansteuert, entscheide dann das Landratsamt Pirna.
Sicherer Termin nur über zentrale Impfvergabe
Für die Altenberger Senioren bedeutet das im Klartext: Sicherheit beim Impftermin gibt's derzeit nur über die zentrale sächsische Impfvergabe. Wer zur Priorisierungsgruppe 1 gehört, also über 80 Jahre alt ist, erhält den Biontech-Impfstoff. Derzeit gäbe es dafür im Pirnaer Impfzentrum noch circa 1.000 freie Termine zwischen dem 26. und dem 31. März.
Für die zweite Priorisierungsgruppe, zu der beispielsweise Personen mit schweren Vorerkrankungen, pflegende Angehörige, Beschäftigte im Gesundheitsdienst und Erzieher gehören, gäbe es zwischen 16. und 20. März noch 350 Termine mit dem Astrazeneca-Impfstoff, sagt Kranich am Donnerstag nach einem Blick in die Daten.
Entscheidungen zum Astrazeneca-Impfstoff trifft der Bund
Derzeit gäbe es viele Anfragen beim DRK-Landesverband: Ob die Zuteilung der Impftermine für die ersten beiden Priorisierungsgruppen aufgehoben würde? Ob in Kürze die Hausärzte den Astrazeneca-Impfstoff verimpfen können? Ob der Astrazeneca-Impfstoff auch für Über-65-Jährige zugelassen würde? "Noch ist es nicht so weit, der Bund bereitet dies vor. Anfragen an das DRK sind daher noch zu früh", schreibt Kranich in einer aktuellen Pressemitteilung.
Für die Priorisierungsgruppe 2, in der viele individuelle Schicksale und Krankheitsverläufe berücksichtigt werden müssten, würde das sächsische Sozialministerium derzeit eine Einzelfallkommission vorbereiten: "Wir bitten darum zu berücksichtigen, dass das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen nicht eine Einordnung in Prioritätsgruppen vornimmt. Berechtigungen müssen über Arbeitgeber bzw. ärztliche Atteste nachgewiesen werden."