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Heim bekommt endlich einen Namen

Die Einrichtung des ASB feiert runden Geburtstag. Im Haus verändert sich einiges. Das können sich Besucher anschauen.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz. Im ASB-Seniorenheim herrscht in diesen Tagen Feierlaune. Anlass gibt ein runder Geburtstag. Geburtstagkind ist aber kein Bewohner, sondern das Seniorenheim selbst. Vor 20 Jahren, im Spätsommer 1998, war die Einrichtung eröffnet worden. Zweieinhalb Jahre hatte der Bau der Einrichtung zuvor gedauert.

Damals wie heute ist das vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betriebene Haus an der Bahnhofstraße das einzige Seniorenheim in Gröditz. Und damals wie heute hat die Einrichtung keine Sorge, ihre 70 Plätze nahezu hundertprozentig auszulasten. Pro Platz ist in der Einrichtung ein Eigenanteil von knapp 1 550 Euro monatlich zu zahlen. Um die Bewohner kümmern sich knapp 70 Mitarbeiter.

Manche Kraft ist schon seit der Eröffnung dabei. Im Vergleich dazu ist Heimleiterin Sibylle Schmidt ein Neuling: Die 36-Jährige kam 2012 ins Team. Seit 2016 hat die studierte Pflege- und Gesundheitsmanagerin den Chefposten inne. Zum runden Heimgeburtstag hat sie dafür gesorgt, dass das Haus einen Namen spendiert bekommen hat. Das habe ihr nämlich schon länger vorgeschwebt, sagt die Gröditzerin.

Renovierung läuft

Unter mehreren Vorschlägen hat am Ende „Weidenblick“ das Rennen gemacht. Nicht ohne Grund. Im Garten hinter dem Heim steht eine alte, riesengroße Weide. Wann sie gepflanzt wurde, wissen nicht einmal die Gröditzer Stadthistoriker zu sagen. Fakt ist, dass sie schon da war, als auf dem Grundstück noch der Vorgängerbau stand: die einstige Poliklinik. Mit dem neuen Namen würdige man diese „Zeitzeugin im Garten“, sagt Sibylle Schmidt. – Veränderungen im Seniorenheim hat diese Zeitzeugin im Laufe der Jahren etliche gesehen. Seien es Bewohner, die gekommen und gegangen sind. Sei es die Anschaffung von Computern, mit denen die Mitarbeiter die Pflege dokumentieren, oder Hebegeräten, um dem Personal die schwere körperliche Arbeit einfacher zu machen.

Oder seien es Renovierungsarbeiten, wie sie im Sommer 2007 stattfanden. Damals zogen Bewohner aus den Wohnbereichen in den Obergeschossen gemeinsam für kurze Zeit in die Cafeteria um. Es hatte etwas von „Ferienlager im Altenwohnheim“, erinnern sich Mitarbeiter schmunzelnd zurück, die dabei waren.

Derzeit wird im „Weidenblick“ wieder renoviert. Ferienlager-Stimmung kommt aber nicht auf. Die Zimmer werden seit Ende 2017 sukzessive in Schuss gebracht. Einer der zwei Wohnbereiche und die Flure sind inzwischen fertig. Demnächst sind noch der zweite Wohnbereich und die Tagespflege im Erdgeschoss dran.

Trotz guter Auslastung und einem Standard, der auch 20 Jahre nach dem Bau noch zeitgemäß sei: ASB-Ortsverbandschef Andreas Krüger schließt eine Vergrößerung des Gröditzer Seniorenheims aus. Heime gebe es in der Region genug, vor allem in Riesa. Außerdem habe ambulante Pflege Vorrang. Abgesehen davon fehle es aber schlicht an Fachkräften. Zwar habe man die Situation beim ASB „halbwegs im Griff“, so Andreas Krüger. Ähnlich wie andere Arbeitgeber versucht auch das Sozialunternehmen, seine Mitarbeiter neben ansprechender Bezahlung mit Zuschüssen fürs Fitnessstudio zu halten. Das Problem Fachkräftemangel werde sich aber absehbar verschärfen. „Die nächsten Jahre werden interessant“, so Andreas Krüger. Und das nicht nur im Gröditzer „Weidenblick“.

Einen Tag der offenen Tür im ASB-Pflege- und Betreuungszentrum Weidenblick, Bahnhofstraße 18 in Gröditz, findet am Sonnabend, 15. September, von 9 bis 13 Uhr, statt. Es gibt ein Unterhaltungsprogramm, Mitarbeiter führen außerdem durch das Haus.