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Altlasten an der Kirschallee sollen ab Juni verschwinden

Der teure Müll im Gewerbegebiet an der Kirschallee in Langburkersdorf muss weg. Sobald der Fördermittelbescheid da ist, beginnen die Arbeiten.

Von Siri Rokosch
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Der 102 Meter große Schornstein an der Kirschallee soll im Herbst gesprengt werden.
Der 102 Meter große Schornstein an der Kirschallee soll im Herbst gesprengt werden. © Dirk Zschiedrich

Die Industriebrache an der Kirschallee Nummer 6 und 18 kennen viele Neustädter besser als das ehemalige Gelände des Kombinats Fortschritt Landmaschinen. Die alten Gebäude sind sehr stark verfallen und vermüllt. Nun will die Stadt dort ein weiteres Gewerbegebiet entstehen lassen, ähnlich wie bereits nebenan an der Kirschallee. Um das zu realisieren, sind Gesamtkosten von 4,9 Millionen Euro nötig.

„Den Fördermittelantrag über reichlich vier Millionen Euro haben wir Mitte Februar bei der Landesdirektion Sachsen abgegeben. Den restlichen Betrag von rund 735 000 Euro tragen wir selbst“, sagt Frieder Haase, Geschäftsführer der Industrie-Center Neustadt GmbH (ICN). Die stadteigene Gesellschaft verwaltet das Grundstück in Langburkersdorf.

Wenn der Förderbescheid bis Mai dieses Jahres vorliegt, könnten im Juni die ersten Sanierungsarbeiten beginnen. Allerdings sind die Altlasen des ehemaligen Schrotthändlers an der Kirschallee in Langburkersdorf enorm. Das pleite gegangene Unternehmen hat eine dicke Schicht Müll auf dem Grundstück hinterlassen. Darunter befinden sich Gasflaschen, Autoteile und Steinwolle, die mit Beton verklebt ist und aufwendig getrennt werden muss. Außerdem ist Altöl in die Erde eingedrungen. Das bedeutet, dass die Erdschichten abgetragen und zu einer Deponie transportiert werden müssen. Die Fläche muss danach mit sauberer Erde neu aufgefüllt werden.

In diesem Zuge werden auf dem Gelände der sogenannten „Kirschallee 2“ auch die Ruinen und das alte Heizhaus abgetragen. Für den Herbst ist zudem die Sprengung des 102 Meter hohen Schornsteins geplant, der mitten im Baubereich steht. Zum Schluss der Arbeiten soll das Gebiet noch an die Abwasser- und Trinkwasserversorgung angeschlossen und mit einer neuen Zugfahrtsstraße ausgestattet werden.

„Für das insgesamt drei Hektar große Areal haben wir bereits drei Anfragen von Firmen erhalten, die sich dort ansiedeln wollen. Eine davon hat sogar schon fest zugesagt, sich an der Kirschallee 2 niederzulassen“, erklärt Frieder Haase.

Im nächsten Monat will der Industrie-Center-Chef bereits die entsprechenden Ausschreibungen für die Wiederherstellungsarbeiten des Gebiets vorbereiten.

Die ICN GmbH hatte das Grundstück des künftigen Gewerbegebiets im Herbst 2017 gekauft. Damals wurden die Erschließungsarbeiten auf rund 2,9 Millionen Euro geschätzt. Doch im Frühjahr 2018 ergaben Untersuchungen des Bodens, dass die Schadstoffbelastung wesentlich höher ist, als angenommen. Zuletzt wurden erhebliche Mengen an Munitionsschrott beseitigt. Bei den nächsten Erdarbeiten ist es nun nötig, vorsorglich auch eine gewerbliche Kampfmittelräumfirma hinzuzuziehen. Zuletzt befand sich auf dem Gelände ein Schrotthandel, der offensichtlich enorme Mengen Müll hinterließ.

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