Görlitz. Seit 1995 überweist ein anonymer Spender der Stadt Görlitz regelmäßig im Frühjahr einen hohen Geldbetrag für die Sanierung und den Erhalt von Baudenkmalen. Die alljährliche „Altstadtmillion“ summiert sich inzwischen auf knapp elf Millionen Euro, wie eine Rathaussprecherin am Dienstag auf Anfrage sagte.
Mit dem Geld, das von einer privaten Altstadtstiftung verwaltet und verteilt wird, wurden bisher mehr als 1 200 Projekte wie Kirchen, Bürgerhäuser oder die ehemalige Synagoge gefördert.
Jährlich werden 70 bis 100 Anträge auf Unterstützung gestellt. Bis 2014 ermöglichte der unbekannte Mäzen Investitionen in Denkmale von insgesamt 105 Millionen Euro. Das Engagement wurde nun in einer Broschüre zusammengefasst, deren Verkaufserlös über die Stiftung auch den Baudenkmalen zugutekommen soll.
In der Stadt an der polnischen Grenze gibt es rund 4 000 Baudenkmale aus Gotik, Renaissance, Barock und Gründerzeit. Das Rathaus weiß nicht, woher das Geld genau kommt und akzeptiert die Bedingung, dass der Spender anonym bleibt. Der Kontakt läuft über einen Anwalt. Das Engagement des Unbekannten ist jedoch an vielen Denkmalen sichtbar: in Form einer „Altstadtstiftung“-Bronzetafel. (dpa)