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Am Hals gepackt und zugedrückt

Wegen eines Angriffs auf seine Ex-Freundin stand ein Bischofswerdaer nun vor Gericht.

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© dpa

Bautzen/Bischofswerda. Ein Mann hat seine Ex-Freundin gewürgt und verletzt, trotzdem verteidigte die Frau den 47-jährigen Bischofswerdaer vor dem Bautzener Amtsgericht nahezu. Dort musste sich der Vorbestrafte am Mittwoch verantworten.

Im Mai 2016 soll der türkische Staatsangehörige seine damalige Freundin in einem Internetcafé in Bischofswerda nach einem Streit am Hals gepackt und an die Wand gedrückt haben. Dann soll er laut Anklage gesagt haben: „Ich mache dir den Kopf ab und trinke dein Blut.“ Vor Gericht wiederholte die Frau ihre Aussage nur in abgeschwächter Form. Für sie sei die Sache geklärt: Der Angeklagte habe ihr davor nie etwas getan und danach auch nie wieder. Sogar eine Art Versöhnungsurlaub in der Türkei haben die beiden danach miteinander verbracht.

Das Gericht sah das anders und sprach den Mann der Körperverletzung und der Bedrohung schuldig. Es verurteilte ihn zu sieben Monaten Freiheitsstrafe, zur Bewährung ausgesetzt. Zudem muss der Mann, der bereits mehrere Jahre im Gefängnis saß, weil er einem Mann mit einem Messer in den Bauch gestochen hatte, 300 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Dass sich die Frau an Teile der Tat nicht mehr erinnerte, sei nach der langen Zeit psychologisch erklärbar. Fotos zeigten jedoch die Verletzungen am Hals – und die könne sie sich nicht selbst zugefügt haben. (SZ/the)