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Görlitzer bleibt verschwunden in Österreich

Ende September wurde Adrian Lukas zum letzten Mal in Sankt Anton gesehen. Die Polizei in Tirol steht vor einem Rätsel.

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© nikolaischmidt.de

Von Matthias Klaus

Görlitz. Wo ist Adrian Lukas? Das Verschwinden des jungen Mannes gibt nach wie vor Rätsel auf. Seit dem 26. September wird der 35-Jährige in Österreich vermisst. Zuletzt wurde Adrian Lukas im Hotel Nassereinerhof in Sankt Anton am Arlberg gesehen, heißt es in einem Facebook-Eintrag. In dem Hotel sei er von seiner Firma untergebracht gewesen. Nach Angaben von Bekannten trug er da noch seine Arbeitssachen. Genauer waren dies eine Arbeitshose, eine dunkle Fleecejacke, schwarze Schuhe und ein grauer Gürtel. Das schreiben seine Eltern in der polnischen „Gazeta Regionalna“, verbunden mit der Bitte, Hinweise zum Verbleib des Sohnes zu machen. Adrian Lukas wohnte zuletzt in Görlitz.

Vor allem in den sozialen Medien wurde sein Verschwinden zum Thema. Der Aufruf, dass sich Zeugen melden sollen, wurde mehrfach geteilt, auf Deutsch ebenso wie auf Polnisch. Dabei standen auch immer wieder die entsprechenden Telefonnummern im Internet, unter anderem eine polnische Festnetznummer. „Aber den Eltern wurden die ständigen Anrufe einfach zu viel“, sagt eine Bekannte der Familie der SZ. Zeugen, die Adrian Lukas nach dem 26. September gesehen haben wollten, seien zudem nicht unter den Anrufern gewesen. Als die SZ gestern die Eltern kontaktieren wollte, war der Anschluss abgeschaltet. Eine weitere Verwandte Adrian Lukas sei derzeit im Urlaub, so eine ihrer Arbeitskolleginnen. In der Stadt Görlitz wird derweil unter anderem mit Plakaten, etwa an der Tankstelle an der Nieskyer Straße, nach Adrian Lukas gesucht. Allerdings meldete sich gestern unter der darauf angegebenen Handynummer niemand.

Die Polizei in Österreich hat indes noch keine heiße Spur zu dem Verschwundenen. Der letzte Stand der Landespolizeidirektion Tirol ist dieser: Adrian Lukas verließ am 25. September, gegen 14 Uhr seine Arbeitsstelle wegen eines angeblichen Magen-Darm-Infektes. Er wollte sich in seiner Unterkunft, dem Hotel, wohl hinlegen. Seitdem wurde der junge Mann nicht mehr gesehen. Die ursprüngliche Vermutung der Polizei in Österreich ging damals von einem Unfall aus. Eine erste Suchaktion am 27. September blieb jedoch erfolglos. Aktuell gibt es keinen Hinweis auf den Verbleib des 35-Jährigen, bestätigte am Donnerstag die Landespolizeidirektion Tirol.

In der verantwortlichen Dienststelle Sankt Anton kennt man mehr Details. Es habe keinerlei Hinweise zum Verschwinden oder einem möglichen Aufenthaltsort aus der Bevölkerung gegeben, heißt es von dort. Die Suche nach Adrian Lukas vor Ort sei eingestellt worden. Eine europaweite Fahndung laufe inzwischen jedoch, so ein Beamter gegenüber der SZ. Das Verschwinden des Mannes aus Görlitz in Österreich – auch für die Polizei in Sankt Anton ist es ein bisher ungelöstes Rätsel.

Wer Hinweise auf den Verbleib von Adrian Lukas hat, möge sich bitte an die Polizei in Sankt Anton am Arlberg wenden, Tel.: 0043 (0) 591337148 oder an jede andere Sicherheitsdienststelle in Österreich.