Sachsen
Merken

Warnung vor falschen Corona-Testern

In der Nähe von Leipzig haben sich offenbar Betrüger als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgegeben, um in ein Wohnhaus zu kommen.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Die mutmaßlichen Betrüger hatten sich mit Schutzkleidung ähnlich wie dieser ausgerüstet.
Die mutmaßlichen Betrüger hatten sich mit Schutzkleidung ähnlich wie dieser ausgerüstet. © Shen Bohan/XinHua/dpa (Symbolbild)

Leipzig. Die Polizei in Leipzig warnt vor Betrügern, die sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgeben, um in Wohnungen und Häuser einzudringen. Ein solcher Fall hat sich offenbar am Dienstag in der Kleinstadt Brandis zugetragen, wo ein 58-Jähriger „Besuch“ von zwei Männern in Schutzanzügen und Schutzmasken bekommen hat.

Laut Polizei habe der Mann zunächst einen Anruf mit unterdrückter Nummer bekommen. Am Telefon sagte man ihm, ein Bekannter sei mit dem Coronavirus infiziert und nun müsse der 58-Jährige schnell getestet werden. Am nächsten Morgen um 4.30 Uhr klingelten dann die mutmaßlichen Betrüger an seiner Tür, die sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ausgaben. Sie trugen Schutzanzüge und Atemmasken.

Die Fremden nahmen einen scheinbaren Abstrich aus seinem Mund und wischten mit Papierstreifen über seine Unterarme, um ihn zu testen. Ihm wurde dann noch gesagt, dass die Auswertung des Testes etwa fünf Stunden Zeit in Anspruch nehmen würde. Gegen 09 Uhr erhielt der 58-Jährige dann einen Anruf, bei dem ihm mitgeteilt wurde, dass der Test negativ ausgefallen sei.

Hausbesuche nur im seltenen Fall

Die ganze Vorgehensweise erschien dem Mann aus Brandis merkwürdig, weswegen er sich beim Gesundheitsamt in Leipzig meldete. Das erstattete Anzeige bei der Polizei, denn die beiden Männer waren keine Mitarbeiter des Amts. 

Die Polizei geht davon aus, dass die „Corona-Tester“ zu dem Mann gekommen sind, um Ausschau nach Wertgegenständen zu halten. Laut Polizei wurde allerdings nichts gestohlen.  

Die Polizei und das Gesundheitsamt warnen nun vor dieser Masche, die durchaus auch in anderen Städten angewendet werden könnte. Mitarbeiter der Gesundheitsämter kämen prinzipiell nur im Ausnahmefall zu Menschen nach Hause, um sie auf das Coronavirus zu testen, beispielsweise bei körperlich Beeinträchtigten. Sollte dies der Fall sein, würden sich die Mitarbeiter ausweisen und nicht in der Nacht vorbeikommen. Und ein Abstrich des Unterarms würde bei Corona auch nicht erfolgen.

Natürlich kann es aber passieren, dass man einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommt, weil man mit einem Infizierten in Kontakt gekommen ist. "Diese Personen  werden informiert und gebeten, zu einer benannten Stelle zu gehen und sich dort testen zu lassen", so die Polizei.