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Angler stocken Fischbestand auf

Allein rund 7 000 Aale wurden vergangenes Jahr in Gewässer des Landkreises gesetzt, informiert der Anglerverband.

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© Symbolbild/dpa

Von Ulrike Keller

Landkreis. Der Anglerverband Elbflorenz Dresden e.V. hat voriges Jahr einen fünfstelligen Euro-Betrag in die Verbesserung des Fischvorkommens im Landkreis Meißen investiert. So wurden nach Angaben von Geschäftsführer René Häse beispielsweise Karpfen im Wert von rund 23 000 Euro in Gewässer im Raum Meißen, Riesa und Großenhain gesetzt. Zudem ließ der Verein Jungaale für insgesamt rund 3 700 Euro in hiesige Flüsse, Seen und Speicherbecken. Besetzt wurden unter anderem das Staubecken Radeburg und das Speicherbecken Roitzsch.

Der Besatz erfolgt überwiegend im Frühling und im Herbst und wird aus Mitgliederbeiträgen finanziert. „Wir sind gemeinnützig“, erklärt René Häse. „Darum ist es nachrangig, ob wir tatsächlich so viele Fische angeln, wie wir einsetzen.“ Die Tiere stammten ausschließlich von einheimischen Fischern, so der Geschäftsführer. Als Grund dafür nennt er zum einen, der Gefahr einer Seucheneinschleppung vorzubeugen.

Zum anderen sind dem Experten zufolge Fischarten regional sehr speziell angepasst. Darum haben sie nur in ihrer Heimat gute Überlebenschancen. Den Transport zu den Gewässern und das Einsetzen ins Wasser übernehmen die ehrenamtlichen Mitglieder vor Ort. Im Landkreis Meißen gehören dem Anglerverband Elbflorenz Dresden 33 Vereine mit knapp 2 800 Mitgliedern an. Diese beangeln im Landkreis 49 Gewässer und kümmern sich zugleich um deren Fischbestand.

„Der Fischbesatz soll die Gewässer in ihrer Qualität erhalten“, sagt der Verbandschef. Dabei habe man sich an die Vorgaben der Fischereibehörde zu halten. Als grobe Orientierung dient, wie viele Fische einer Art im Laufe eines Jahres aus dem Gewässer verschwinden – ob durch Angler oder etwa durch Kormorane, Fischotter, Waschbären und Minks. Die voriges Jahr eingesetzten Aale waren zwei Jahre alt und damit mindestens zwölf Gramm schwer und 15 Zentimeter lang. Die Mehrheit der eingesetzten Karpfen brachte zwischen 400 und 600 Gramm auf die Waage, ein Teil auch bis zu drei Pfund.

„Der Karpfen ist nach wie vor der attraktivste Angelfisch“, berichtet René Häse. 2016 im Landkreis eingesetzt wurden Karpfen im Gesamtgewicht von rund 6 660 Kilogramm – und zwar unter anderem im Stausee Radeburg, im Haudelteich Coswig, im Speicherbecken Roitzsch, in der Kiesgrube Nieska sowie im Brettmühlenteich Zschorna. Bei etwa zwei Dritteln der Tiere handelte es sich um dreijährige Karpfen, bei circa einem Drittel um zweijährige.

Die Verbesserung des Aalbestandes liegt dem Anglerverband seit Jahren am Herzen, weil der Europäische Aal kurz vor dem Aussterben steht. Die Tiere wurden 2016 vor allem in die Zuläufe großer Flüsse gelassen, damit sie sich verteilen. „Es dauert mindestens noch einmal acht Jahre, bis die Aale das Alter erreichen, in dem sie zum Laichen ins Meer, also zunächst in die Nord- oder Ostsee, abwandern“, weiß Geschäftsführer Häse.

Der Anglerverband Elbflorenz Dresden e.V. ist zuständig für den gesamten Regierungsbezirk Dresden. Er umfasst alles in allem fünf Landkreise. Insgesamt organisieren sich in ihm 227 Vereine mit gut 16 700 Mitgliedsanglern.